Hamburg. Bezirksamt und Universität setzen auf Eröffnung zum 1. Juli. Doch schon jetzt ist am 1-Meter-Spiegel jeden Sonntag viel los.

Die Pläne sind sportlich: Schon zum 1. Juli möchten Bezirk und Uni Hamburg das neue Café auf der Sternwarte einweihen. Nachdem die Geschwister Klerman entschieden haben, ihre über Jahre erfolgreiche Gastronomie hier nach der Corona-Zeit nicht mehr zu öffnen, sind die Räume im historischen Gebäude des 1-Meter-Spiegels jetzt neu ausgeschrieben.

„Wir wünschen uns einen Betreiber, der an den Wochenenden ab 10 Uhr feste Öffnungszeiten bietet, damit die Sternwarte für Besucher und Touristen attraktiv bleibt. Außerdem gibt es an jedem Sonntag um 14 Uhr ja die beliebten Führungen“, sagt Ulf von Krenski, Vize-Chef des Bezirksamts, das für die Ausschreibung verantwortlich ist (www.hamburg.de/bergedorf).

Gastronomie Bergedorf: Bezirksamt kommt neuem Pächter finanziell weit entgegen

Bis Ausschreibungsende am 15. Mai wird ein kreativer Wirt gesucht, der aus dem 70 Quadratmeter großen Café plus Küche, 100 Quadratmeter großem Veranstaltungsraum und riesiger Außenfläche vor dem Kuppelbau einen angesagten Treff macht. Dafür kommt ihm das Bezirksamt als Vermieter weit entgegen: Im ersten Jahr werden nur die Nebenkosten verlangt, in den beiden folgenden 500 Euro Pacht pro Monat. Wird der zunächst auf drei Jahre abzuschließende Vertrag verlängert, sind dann acht Prozent des Umsatzes fällig, maximal 2000 Euro monatlich.

Die Konditionen entsprechen denen für das Restaurant im Bergedorfer Schloss, das der Bezirk so seit 2021 erfolgreich vermietet. „Im Vergleich hat die Sternwarte natürlich eine schwierigere Lage für Gastronomen. Aber dafür viel Platz für private Feiern, Konzerte und andere Veranstaltungen, die der Wirt zusätzlich organisieren kann“, sagt von Krenski und ist optimistisch: „Die ersten zwei Bewerber gibt es schon – obwohl die Ausschreibung erst seit Donnerstag raus ist.“

Führungen muss der neue Wirt nicht mehr organisieren

Auch ohne Café-Betreiber ist auf der Sternwarte sonntags schon jetzt viel los: Das Café Popular de Luxe steht immer von 13 bis 18 Uhr mit einem Gastro-Wagen vor dem Kuppelbau im Herzen des Sternwarten-Parks und bietet Kaffee, Kuchen sowie diverse Getränke an. Das nutzen nicht nur die jeweils gut 20 Teilnehmer der Führungen, die unter www.hs.uni-hamburg.de zu buchen sind. Ebenfalls für buntes Treiben im Park des 110 Jahre alten Observatoriums in der August-Bebel-Straße 196 sorgen die Kindergeburtstage, die auch über das Portal zu buchen sind und vom Museumsdienst organisiert werden.

„Im Gegensatz zu früher werden die Führungen künftig nicht mehr über das Café organisiert. Das bleibt bei der Universität in Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Sternwarte. Der neue Betreiber kümmert sich also nur um seine Gastronomie“, sagt Ulf von Krenski. Trotzdem sei er ein wichtiger Bestandteil der gerade erneut angeschobenen Bewerbung der Sternwarte als Weltkulturerbe. „Je mehr Menschen das Gelände unseres Observatoriums beleben, desto besser die Chancen auf den Titel.“