Hamburg. Zwei Jahre Arbeit stecken in der Ausgabe mit Werken des Komponisten Johann Adolf Hasse. Wer zu den Abnehmern gehört-

Zum sechsten Mal haben in den vergangenen zwei Jahren Musikwissenschaftler eine lückenlose Dokumentation zu Werken des Bergedorfer Komponisten Johann Adolf Hasse (1699-1783) erarbeitet und in einer stattlichen Werkausgabe veröffentlicht.

Unter Federführung von Prof. Wolfgang Hochstein stellten Hasse-Experten aus Hamburg, Dresden, Göttingen, München, Stuttgart und Mailand den Band „Johann Adolf Hasse Werke“ über dessen Requiems in B-Dur und in C-Dur zusammen, herausgegeben jetzt von der Bergedorfer Hasse-Gesellschaft und mit einer Auflage von 300 Stück veröffentlicht beim Carus-Verlag.

Neue Hasse-Werkausgabe findet Käufer in aller Welt

„Namhafte Bibliotheken wie die British Library in London und die Library of Congress in Washington gehören zu den Käufern unserer Werkausgaben“, sagt Wolfgang Hochstein nicht ohne Stolz. Generell sieht er Dirigenten, Kirchenmusiker und Kantoren in aller Welt als potenzielle Käufer der 120 Euro teuren Exemplare. 26.000 Euro hat die Hasse-Gesellschaft beim Verlag für die Produktion investiert, bestellt werden kann das Buch im Buchhandel.

Hasse komponierte das Requiem in C als Kapellmeister am sächsisch-polnischen Hof zu Dresden im November 1763 für die Trauerfeier zu Ehren seines langjährigen Dienstherrn, des sächsischen Kurfürsten und Königs von Polen, August III.

Triumphales Requiem mit Pauken und Trompeten im Orchester

Anders als bei Totenmessen üblich, schuf Hasse für den Sohn August des Starken ein triumphales Werk mit Pauken und Trompeten im Orchester, das gleich zu Beginn eher einem Marsch als einem herkömmlichen Requiem gleicht.

Vermutlich schon in der zweiten Hälfte der 1750er-Jahre entstand das wesentlich kleiner dimensionierte Requiem in B, das mit der jetzigen Werkausgabe erstmals in gedruckter Fassung vorliegt. Über die Bestimmung des Werkes ist wenig bekannt, so Hochstein: „Vielleicht verhinderte der Siebenjährige Krieg, in den auch das Kurfürstentum Sachsen verwickelt war, eine Aufführung.“

Dass Hasse seine Komposition durchaus schätzte, zeigen mehrere übernommene Passagen in das Requiem in C und in das spätere Requiem in Es, das Hasse zum Tod des kurzzeitigen sächsischen Kurfürsten Friedrich Christian komponierte.