Bergedorf. Organisator beginnt mit Planung der Mega-Fete im August. Alles soll wie vor Corona sein. Kann das gelingen?

Es ist eines der größten Feste Hamburgs, lockt alle zwei Jahre knapp 300.000 Besucher nach Bergedorf. Doch Corona machte den Organisatoren vergangenes Jahr einen Strich durch die Rechnung; nur ein kleines Altstadtfest konnte steigen. Nun der Knüller: Obwohl erst 2023 wieder ein Bergedorfer Stadtfest auf dem Programm stünde, soll die Mega-Fete in diesem Sommer nachgeholt werden. Vom 26. bis zum 28. August soll in der City groß gefeiert werden.

Der Organisator WAGS Hamburg Events – die Werbegesellschaft des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller – wagt sich an das Fest. „Einige Unsicherheitsfaktoren bleiben“, stellt Geschäftsführer Wilfried Thal fest. „Aber wir sind bemüht, unsere Branche wieder in Bewegung zu bekommen. Es geht auch darum, dass sie wieder eigene Einnahmen erzielt und nicht weiter von Hilfen abhängig ist.“

Bergedorfer Stadtfest: mehrere Bühnen, Karussells, Kinderspaß und viele Buden

Geplant ist nun ein Stadtfest wie vor Corona: mit mehreren Bühnen, Karussells, Kinderspaß und vielen Buden in der gesamten City. Auch das Fest der Nationen soll es wieder geben: Dazu hat Organisator Thomas Kock bereits knapp 30 internationale Musik- und Tanzgruppen angeschrieben, die hier Kultur aus ihrer Heimat zeigen könnten. Kock wird wahrscheinlich auch wieder die Planung des gesamten Bühnen-Programms übernehmen.

Erste Details sollen demnächst in gemeinsamen Treffen festgelegt werden. Denn die Organisation des Stadtfestes birgt einige Tücken, alles will gut geplant sein. „Nach zwei Jahren Pandemie müssen wir erst mal in die Branche schauen und sehen, welche Händler, Beschicker und Schausteller es noch gibt: Wer hat vielleicht umstrukturiert, wer hat überhaupt Interesse?“, stellt WAGS-Geschäftsführer Wilfried Thal fest. Auch in die Musikbranche dürfte Corona einige Lücken gerissen haben, fürchtet Thomas Kock: „Es könnten beispielsweise Bühnentechniker fehlen“, sagt er. Deshalb ist nicht klar, wie viele Bühnen letztlich bespielt werden können.

Bergedorfer Stadtfest: Hoffen auf Unterstützung durch den Bezirk

Trotz der Schwierigkeiten: „Wir freuen uns darauf, dass es wieder losgeht“, sagt Wilfried Thal. Dass das Stadtfest womöglich wieder ein Minusgeschäft sein wird, schreckt den Schaustellerverband nur bedingt. „Wir sind ja nicht gewinnorientiert.“ Gleichwohl hofft die WAGS auf nicht zu große Verluste und „auf Unterstützung durch den Bezirk“, wie Thal sagt. „Es wäre schön, wenn man uns etwas entgegenkommt.“ Und vielleicht hätten ja auch Sponsoren ein Interesse, das Fest zu fördern.

Zuletzt war das Stadtfest in seiner bisherigen Form im August 2019 gefeiert worden. Das Stadtfest steigt üblicherweise in den ungeraden Jahren. Die geraden gehören der Hafenmeile. Nun soll der Rhythmus umgedreht werden, sodass es nächstes Jahr eine Hafenmeile gäbe und 2024 das nächste Stadtfest.

Im Bergedorfer Wirtschaftsausschuss, wo die Stadtfest-Neuigkeiten jetzt verkündet wurden, stieß die Nachricht auf durchweg positives Echo der Politik. Stephanie Pelch (CDU) lobte: „Wir freuen uns über den Mut zum Neustart.“