Hamburg. Hamburgs Schulbehörde investiert 26 Millionen Euro in die Berufsschule am Billwerder Billdeich. 1400 Schüler mussten umziehen.

Am Billwerder Billdeich tut sich wieder etwas: Nachdem in den vergangenen Jahren die Gewerbeschulen BS 06 (Chemie, Biologie, Pharmazie) und BS 07 (Verkehrs- und Arbeitstechnik) umgebaut wurden, nimmt die Schulbehörde jetzt die dritte Gewerbeschule in Angriff: Auch die BS 08 der angehenden Bautechniker wird komplett saniert und der neue Haupteingang nach vorn zum Ladenbeker Furtweg verlegt. Erste Abrissarbeiten haben begonnen, im Frühjahr soll die rund 26 Millionen Euro teure Sanierung beginnen und Ende 2023 abgeschlossen sein.

Schule in Hamburg: Angehende Bautechniker bekommen eine neue Schule

Es geht immerhin um 14.300 Quadratmeter, so Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde: „Mit Ausnahme des Rohbaus sowie des Estrichs werden wir das Gebäude komplett entkernen und erneuern lassen.“ Umfangreich werden die Schadstoffsanierung und brandschutztechnische Maßnahmen, das Ziel sind energetische Verbesserungen: „Durch die Sanierung der Fenster und Dächer wird der Heizenergieverbrauch deutlich reduziert. Gleichzeitig werden alle Lampen durch LED-Modelle ersetzt, dies reduziert ebenfalls den Energieverbrauch“, erklärt Albrecht. Die Gebäudeleittechnik in den Lüftungszentralen muss komplett ausgetauscht werden, da auch sie aus dem Ursprungsbaujahr 1976 stammt.

Der Umbau kostet große Mühen – auch für die rund 1400 Schülerinnen und Schüler, die mal Kanalbauer oder Maler werden wollen, Zimmerer, Stuckateur, Asphaltbauer oder Estrichleger: Mit Ausnahme einiger weniger Bereiche wie Werkstätten und Hausmeisterwohnung wurde ihre gesamte Schule schon vergangenen Sommer an den Standort Wendenstraße 166 ausgelagert, in die ehemalige Handelsschule.

SchulleiterJens Tiedemann geht diesen Sommer in Rente

Jens Tiedemann, seit acht Jahren Schulleiter der BS 08, musste ein bisschen verhandeln, um eine supermoderne Variante in Bergedorf zu erreichen: „Wir freuen uns, dass wir jetzt auch ein Gründach bekommen und auch ein kleiner Teil der vertikalen Fassade begrünt wird. Außerdem bleibt ein Teil der Dachfläche für die Solaranlage erhalten.“

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Und natürlich wird auch die neue Raumgestaltung das Lernen erleichtern. So wird es künftig „Kompartments“ geben: „Auf maximal 400 Quadratmetern können zwei bis drei Unterrichtsräume gestaltet werden plus Freiflächen für das individuelle Arbeiten. Dazu kommt jeweils ein Arbeitsraum für die Lehrer“, erklärt Tiedemann, der das Konzept nicht mehr ausprobieren wird: Diesen Sommer wird er in Rente gehen.

Wenn der Umbau der Gewerbeschule abgeschlossen ist, geht es draußen weiter: „Auch die Außenanlagen am Billwerder Billdeich 614-648 werden saniert und sollen 2024 fertig werden“, teilt Claas Ricker, Sprecher der Finanzbehörde, mit. In die Neugestaltung der rund 100.000 Quadratmeter werden neun Millionen Euro investiert, davon knapp zwei Millionen Euro aus Rise-Mitteln zur Stadtteilentwicklung.

Bessere Wege zwischen Bille und Stadt

Die Planer sehen vor, dass sich die Schulen mit den hinteren Grünflächen künftig durch breite, fußläufig begehbare Wegeachsen nach Bergedorf-West öffnen, dadurch soll „die Wegeverbindung zwischen Stadt und Bille gestärkt werden“. Zudem wird es weitere Besonderheiten auf den Schulhöfen geben, die mit mehreren Lernfeldern versehen werden: Eine Weichenanlage bekommen die angehenden Lokführer, die an der BS 07 ausgebildet werden. Dazu kommen ein Apothekergarten (für die Pharmazeuten) und eine Ausbildungs-Restaurantfläche im Innenhof.