Hamburg. Bald können Gamer im Rcadia nicht nur zocken, sondern sich auch für einen heiß begehrten Job in der Spielbranche ausbilden lassen.
Zocken, feiern, schlafen: Das ist vermutlich die Intention derjenigen, die im neuen „Rcadia“, dem Videospiel- und Virtual-Reality-Tempel am Oberen Landweg 27 in Bergedorf, über Wochenenden einkehren oder gar wie Spieleprofis langfristig im ehemaligen Commundo-Hotel wohnen. Wer berufsmäßig populäre Klassiker wie „League of Legends“ spielt, dem dürfte das etwa 20.000 Quadratmeter große Gaming House nicht entgangen sein, das bis zur großen Eröffnungssause an Silvester 2022 weiter wächst – auch bei Bildungsangeboten.
Deshalb passt ein weiterer Neuzugang extrem gut zur Philosophie des Hauses: Bereits kurz nach dem „Soft Opening“ im August 2021 wurde mit dem Verein NestWerk (Hamburgische Initiative für Jugendarbeit) ein erster strategischer und pädagogischer Partner präsentiert. Nun stößt im Februar 2022 die „School 4 Games“(S4G) dazu. Diese private, staatlich anerkannte Ergänzungsschule soll der Anlaufpunkt für junge Menschen werden, die sich im „Game Development“ (Spieleentwicklung) wie in einem Studiengang ausbilden lassen wollen.
E-Sport: Am 27. Januar stellt sich die Fachhochschule der Games-Branche vor
Seit 2011 bietet S4G Angebote für den kreativen Nachwuchs an, der in der Video- und Konsolenspielindustrie heiß begehrt ist. „70 Prozent der Absolventen finden in der Games-Branche direkt einen Arbeitsplatz“, weiß Nathalie Haut, Sprecherin des „Rcadia“, „wir sind superglücklich, weil S4G unser Angebot perfekt ergänzt.“ Das ist auch für Hamburg nicht unwichtig, denn in der Hansestadt sind beispielsweise mit „InnoGames“ und „Daedalic Entertainment“ renommierte Spielentwicklerfirmen ansässig, die ständig gutes Personal suchen.
Am 27. Januar möchte sich die „School 4 Games“ direkt an ihrem zweiten Standort außer dem bereits vorhandenen Berliner Hauptsitz vorstellen. Bei einem Tag der offenen Tür können Interessierte ihre Fragen loswerden.
Neue Event-Arena für bis zu 120 Spieler auf 600 Quadratmetern
S4G zieht in den ersten Stock des ehemaligen Hotels ein, das sich weiter verändert: So sind im alten Verwaltungstrakt des Hotelkomplexes 13 Büros abgerissen worden. Auf 600 Quadratmetern soll nun die neue Event-Arena für bis zu 120 Spieler entstehen – mit Bühne und Liveproduktionstechnik.
„Derartige Shows müssen wir derzeit noch im Restaurant machen. Aber die neue Halle wird wohl schon sehr bald fertig sein, vermutlich Mitte des Jahres“, freut sich sicher nicht nur PR-Managerin Nathalie Haut.
Bis dahin versucht sich das „Rcadia“ stärker ins Bewusstsein der Bergedorfer zu bringen – egal welchen Alters und Geschlechts. Denn gerade unter der Woche sind noch Kapazitäten frei. An Wochenenden hingegen werde stets unter 2G-plus-Bedingungen das maximale Kontingent von 200 Besuchern ausgeschöpft.
Nathalie Haut meint: „Wir merken noch leichte Berührungsängste. Wer aber einmal bei uns drin war und Spaß hatte, geht nicht mehr raus.“
Mehr als Zocken: Es werden auch Vorträge gehalten
Jeden Tag von 16 bis 21 Uhr wird die „Casual Gaming Area“ geöffnet, dort kann jeder für 4 Euro pro Stunde in den Flugsimulator steigen und sich beim „Dog fight“ virtuelle Luft-Duelle mit anderen liefern. Oder beim „Sim racing“ Autorennen genießen – oder, oder, oder.
An Wochenenden gibt es ständig variierende E-Sports-Angebote für Amateur- und halbprofessionelle Spieler. Und dann noch „Meet Rcadia“: Am Wochenende 29. und 30. Januar (ab 12 Uhr) heißt es „All you can play“ für den Flatrate-Preis von 10 Euro.
Doch nur zocken wäre im bald größten europäischen Gaming House zu kurz gegriffen. Denn neben Rundgängen durch das Haus oder Public Viewing an der E-Sports-Bar werden auch Vorträge gehalten zu Themen wie „Verantwortungsvolles Zocken“ oder „Vereinswesen im E-Sports“.