Hambiurg. Auch an diesem Montag haben sich wieder mehrere Hundert Querdenker, Impfgegner und Corona-Leugner in Bergedorf eingefunden.
Gut 300 Gegner der Corona-Impfung waren Montagabend beim Marsch der Querdenker durch Bergedorf dabei – noch einmal deutlich mehr als vor einer Woche. Ein Andrang, mit dem offenbar auch die Polizei gerechnet hat: Gut 50 Beamte begleiteten den Marsch, der wie immer unter dem Impfgegner-Motto „Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung“ stand.
Zum Start der Querdenker um 17 Uhr auf dem Johann-Adolf-Hasse-Platz vor St. Petri und Pauli ließ die Kirche symbolisch die Lichter ausgehen. Die Querdenker verteilten Kerzenlichter in ihrem Zug, der sich unter den Pfiffen von rund 80 am Block House stehenden Gegendemonstranten zunächst Richtung Lohbrügge in Bewegung setzte.
Corona Hamburg: Querdenker in Bergedorf erneut mit mehr Zulauf
In der dortigen Fußgängerzone gab es dann Musik und Reden, bei denen die Querdenker vor zahlreichen mitlaufenden Familien das Thema Kinder und Corona in den Mittelpunkt stellten. Tenor: Der Maskenzwang in der Schule würde Kinder psychisch krank machen, die erzwungene Distanz zu Gleichaltrigen sei weit gefährlicher als eine Erkrankung an Corona. Zudem erklärten sich die Impfgegner zu Kämpfern für die Freiheit und Selbstbestimmung aller Bürger.
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Die Gegendemonstranten, wieder organisiert von den Initiativen „Bergedorfer gegen Rechts“ und „Omas gegen Rechts“, setzten dem eine symbolische Aktion entgegen: Vor dem Haupteingang von St. Petri und Pauli entzündeten sie rund 50 Windlichter. Sie sollen die Corona-Toten in Bergedorf symbolisieren und irgendwann auf über 2400 anwachsen – die Zahl der Hamburger, die bisher ihr Leben durch das Virus in der Pandemie verloren haben.
Die befürchtete Eskalation in Folge der verbotenen Querdenker-Demo vom Sonnabend in Hamburgs City mit erwarteten 15.000 Menschen blieb in Bergedorf aus. Die Polizei begleitete den Marsch mit zahlreichen Beamten zu Fuß und kontrollierte Abstands- und Maskenpflicht konsequent. Die Querdenker zeigten sich kooperativ, suchten aber das Gespräch mit Journalisten, die den Marsch beobachteten. Die Forderung: Sie sollten „endlich objektiv“ berichten.