Hamburg. Die Doppelhaushälfte am Gojenbergsweg wird in Hamburg versteigert. Wird die 100 Jahre alte Immobilie ein Schnäppchen?
Eine annähernd 100 Jahre alte Doppelhaushälfte in Top-Lage mit 105 Quadratmetern Wohnfläche auf einem 393 Quadratmeter großen Grundstück – so ein kleines Immobilien-Juwel auf dem Gojenberg kommt am Dienstag, 18. Januar, unter den Hammer. Um 10 Uhr beginnt dann im Goethesaal der Vereinigten 5 Hamburger Logen in Hamburgs Innenstadt die Versteigerung des Hausgrundstücks Gojenbergsweg 106 – einen Steinwurf von der Hamburger Sternwarte und von der Panorama-Meile Hermann-Löns-Höhe entfernt.
Mitbieten darf dann in der Welckerstraße 8 ein jeder, der zuvor 43.000 Euro an die Gerichtskasse überwiesen hat oder einen beglaubigten Bundesbank-Scheck in dieser Höhe mitbringt.
Eigentümergemeinschaft soll durch Versteigerung aufgehoben werden
Das entspricht zehn Prozent des Verkehrswerts von 430.000 Euro, den der vom Bergedorfer Amtgericht bestellte Gutachter ermittelt hat. Die Versteigerung erfolgt nicht auf Betreiben einer Gläubigerbank, sondern zum Zweck der Aufhebung der Eigentümergemeinschaft.
Das vollunterkellerte und derzeit unbewohnte Haus hat ein Voll- und ein Dachgeschoss , die Wohnfläche verteilt sich auf fünfeinhalb Zimmer, Küche, drei Sanitärräume, Dachterrasse und Terrasse. Weitere 83 Quadratmeter Nutzflächen gibt es im Keller, auf dem Spitzboden und in der Garage.
Verkehrswert klingt nach einem Schnäppchen
430.000 Euro klingen da nach einem Schnäppchen – vorausgesetzt, dass diese Summe in der Bietstunde nicht überboten wird. Der gerichtliche Gutachter allerdings beklagt einen Renovierungsstau und führt fällige Investitionen in Höhe von 70.000 Euro an: allein 20.000 Euro für 14 neue Fenster, 15.000 Euro für Küche und Bäder, 10.000 Euro für Hausinstallationen, 7500 Euro für Außenanlagen mit Terrasse und Garage.
„Objekte wie dieses werden in der Regel von Privatpersonen zur Eigennutzung und selten zur Vermietung angefragt“, so die Einschätzung des Gutachters. Für Projektentwickler sei das Haus eher ungeeignet, die Nachfrage dürfte aus einem „handwerklich engagierten Interessentenkreis“ kommen, der eine „Starter-Immobilie“ sucht.
Wie viel Geld für das Haus mindestens bezahlt werden muss
Zwangsversteigerungen gelten noch immer als mögliche Gelegenheiten, zu besonders günstigen Preisen Immobilieneigentum zu erwerben. Bei einem Ersttermin wie diesem darf das Gericht aber keinen Zuschlag unter 50 Prozent des Verkehrswertes, in diesem Fall also 215.000 Euro, erteilen.
Mehr Informationen zu dem Haus am Gojenbergsweg gibt es im Internet unter www.zvg.com, das amtliche Gutachten kann im Bergedorfer Amtsgericht, Zimmer 109, wochentags außer mittwochs von 9 bis 12 Uhr eingesehen werden.