Hamburg. Der Stadtentwicklungsausschuss hat den Plänen für die 710 Wohnungen zugestimmt. Das Votum der Bezirksversammlung fehlt noch.

Das Weidensteg-Viertel am Schleusengraben in Bergedorf hat eine der letzten Hürden genommen: Der Bergedorfer Stadtentwicklungsausschuss stimmte Mittwoch den vorliegenden Plänen zu. Der Investor erhält nun die Vorweggenehmigungsreife und kann wohl noch in diesem Jahr mit den Vorarbeiten für den Bau der geplanten 710 Wohnungen samt Nahversorgungszentrum beginnen.

Zwar steht das Votum der Bezirksversammlung zu dem Bebauungsplanentwurf noch aus – doch eine Überraschung ist kaum zu erwarten. Politiker fast aller Fraktionen lobten die – über viele Jahre mehrfach abgeänderten – Pläne am Mittwochabend im Ausschuss ausdrücklich.

Stadtentwicklung: CDU in Bergedorf will bewusst in der Stadt verdichten

„Wir sind froh, dass das Vorhaben endlich in die Endphase kommt“, stellte Peter Gabriel (SPD) fest. CDU-Fraktionschef Julian Emrich kann die Kritik vieler Nachbarn über die Enge der Bebauung zwar nachvollziehen. Doch die CDU wolle mit Blick auf den Wohnungsbedarf bewusst in der Stadt verdichten, in Richtung Land dann weniger. „Die Aufgabe der Politik ist es, abzuwägen“, sagte er.

Kritik hingegen gab es von den Linken. Nicht nur wegen der engen Bebauung im Quartier. Sondern auch, weil es den Anschein habe, dass die „schönen“ Wohnungen als Eigentum in Richtung Wasser gebaut werden, während die Sozialwohnungen an der Straße entstehen. Doch Investor Hans-Werner Maas stellte klar: „Es wird keine schlechten Wohnungen im Quartier geben.“

Erste Vorarbeiten starten noch in diesem Jahr

Er kündigte an, dass es nun sehr schnell „bauliche Aktivitäten“ auf dem Areal geben werde. „Mehr als zehn Jahre lang haben wir den Plan entwickelt. Nun werden wir umgehend mit der Realisierung beginnen.“ Erste Arbeiten starten zeitnah, Baustart sei wohl im kommenden Jahr.

Schnell gehen muss es nach Meinung der Politik nun auch mit der Fußgängerbrücke, die planerisch eng mit dem neuen Weidensteg-Viertel verbunden ist. Sie soll von dort über den Schleusengraben ins gegenüberliegende Schilfpark-Quartier führen und durch einen Fuß- und Radweg Richtung City ergänzt werden. Seit vier Jahren lässt der Baustart der Brücke jedoch auf sich warten.

Bau der Brücke über den Schleusengraben soll auch kommen

„Die Menschen verlieren das Vertrauen in die Verwaltung“, stellte Sonja Jacobsen (FDP) fest. Vor allem für die Schilfpark-Bewohner ist die fehlende Brücke ein Problem, da sie große Umwege in Kauf nehmen müssen und meist aufs Auto angewiesen sind. Auch Jörg Froh (CDU) mahnte deshalb den Bau an, wollte wissen, „wie denn nun der Zeitplan ist“.

Bergedorfs neuer Baudezernent Lars Rosinski gab sich aber vorsichtig, wollte dazu keine konkreten Prognosen abgeben. Zwar sind mit dem nun beschlossenen B-Planentwurf entscheidende Weichen gestellt. So kann ein für das Brückenlager notwendiger, aber sehr komplizierter Grundstückstausch endlich vollzogen werden. Doch zu oft haperte es in den vergangenen Jahren dann doch an Formalitäten.

Versprechen konnte er aber eins: „Wir alle wollen diese Brücke und den Weg am Schleusengraben. In der Verwaltung sind wir uns dessen bewusst und auf dem Weg, das alles zu lösen.“