Hamburg. Am Montag haben sich wieder Impfgegner in Bergedorf versammelt – diesmal trafen sie auf Widerstand in Form einer Gegendemo.

Schon seit einigen Monaten treffen sich montags eine Handvoll Menschen vor St. Petri und Pauli in Bergedorf, um gegen die Corona-Schutzregelungen von Bund und Land zu demonstrieren. Auch am Montag gab es wieder einen Aufzug unter dem Motto „Für Frieden, Freiheit, Demokratie, geimpft oder nicht – wir lassen uns nicht spalten“.

Diesmal jedoch regt sich Widerstand. So hat das Bergedorfer Bündnis gegen Rechts dazu aufgerufen, die Demonstranten „kritisch zu begleiten“ – mit Maske und Abstand. Die Impfgegner-Szene sei zunehmend mit Rechtsextremen durchsetzt: „Weil sie sich gegenseitig und andere anstecken, Menschen an Impfungen hindern und sie bedrängen, ist diese Impfgegner-Szene zu einer allgemeinen Gefahr geworden“, heißt es in einer Pressemitteilung, die vom Hamburger Bündnis gegen rechts unterstützt wird.

Die Hamburger warnen, bei den Verschwörungsideologen gehörten „AfD-Funktionäre, Neonazis der NPD sowie Reichsbürger zum festen Bestandteil dieser Demos“.

Omas gegen Rechts hatten Gegendemo angemeldet

Da Sonntagabend noch Bergedorfs „Omas gegen Rechts“ eine GegenDemo angemeldet hatten, war die Polizei gut vorbereitet auf den Aufzug der Impfgegner, die sich am Montag um 17 Uhr mit etwa 50 Anhängern vor St. Petri und Pauli versammelten. „Wir sind ausreichend Kollegen“, bestätigte Einsatzleiterin Dorothea von Reden. Hinter ihr: drei Mannschaftswagen, zwei Motorradpolizisten und ein Streifenwagen. Die Beamten hatten schließlich auch die Aufgabe, die Abstandseinhaltung zu kontrollieren. Doch es ging alles relativ gesittet und friedlich zu – wenn die Worte auch harsch klangen.

„Niemand darf wegen seines Impfstatus’ benachteiligt oder bevorzugt werden“, schrieben die Impfgegner auf Plakate, auch „Senioren sterben in Einsamkeit“ und „Hände weg von unseren Kindern“. Unterdessen wurde Weihnachtsmusik gespielt, im Wechsel mit Lautsprecher-Durchsagen, nach denen die Anzahl von Fehlgeburten mit dem Impfstoff steigen würde – dafür gibt es keinen Beleg. Zudem würden die Impfungen das Aufkommen von Virusvarianten überhaupt erst erzeugen, so die Behauptung.

Auf der anderen Seite des Zebrastreifens, vor dem Block House, standen derweil knapp 30 Menschen, die dem Bergedorfer Bündnis gegen Rechts nahestehen. Darunter auch die „Omas gegen Rechts“, die ebenfalls Plakate hochhielten („Querschwurbler nachdenken!“) und mit Trillerpfeifen ordentlich Krach machten. Auf Rufe wie „Lasst euch impfen, ihr Affen“, mahnte die Polizei, Beleidigungen sei nicht erwünscht.