Hamburg. Corona und die Folgen, Innenstadtentwicklung, Klimaschutz – der Arbeitszettel von Cornelia Schmidt-Hoffmann ist lang.

So ordentlich wie jetzt wird der Schreibtisch im ehrwürdigen Dienstzimmer im Rathaus wahrscheinlich nie wieder sein: Wo derzeit nur das Telefon und ein Computer auf staubfreier Oberfläche im Sonnenlicht glänzen, muss Bergedorfs neue Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann wohl bald schon riesige Aktenberge türmen. Denn es ist viel zu tun für den Bezirk Bergedorf – und die 57-Jährige ist seit Freitag nun auch offiziell im Amt.

Dazu gab es zunächst eine Urkunde aus den Händen von Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) für die neue Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann, zudem im Spiegelsaal des Rathauses viele Blumensträuße und Glückwunsche aus Amt und Politik. Wie groß das Vertrauen ist, dass die Juristin aus Neuallermöhe ihre Aufgabe gut meistern wird, machte Katharina Fegebank deutlich: In der Senatskanzlei, wo Cornelia Schmidt-Hoffmann bis dato die Abteilung Senat und Intendanz im Planungsstab leitete, „funktionierte immer alles reibungslos“, lobte die Zweite Bürgermeisterin. Gut vernetzt zu sein und „einen guten Draht zu den Leuten haben. Verständnis dafür, was sie umtreibt – ich glaube, das bringen Sie alles mit“, so die für die Bezirke zuständige Senatorin.

In Bergedorf wartet eine Herkulesaufgabe auf die neue Bezirksamtsleiterin

Bergedorfs neue Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann an ihrem neuen Schreibtisch im Rathaus. Ehemann Dr. Andreas Schmidt (Jurist am Insolvenzgericht Hamburg) begleitete sie zur Amtseinführung mit coronabedingt nur wenigen Gästen im Spiegelsaal.
Bergedorfs neue Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann an ihrem neuen Schreibtisch im Rathaus. Ehemann Dr. Andreas Schmidt (Jurist am Insolvenzgericht Hamburg) begleitete sie zur Amtseinführung mit coronabedingt nur wenigen Gästen im Spiegelsaal. © Christina Rückert | Christina Rückert

Und um Bergedorfs Zukunft zu gestalten, möchte Cornelia Schmidt-Hoffmann auch gleich durchstarten. Erste Aufgaben werden wohl mit Corona zu tun haben – denn die Inzidenzen sind weiterhin zu hoch, „es ist noch nicht vorbei“, sagte sie. Die Mutter zweier Kinder möchte zudem die Situation der Kinder und Jugendlichen – auch als Folge von Corona – verstärkt in den Blick nehmen. Eine Studie habe gerade den Handlungsbedarf aufgezeigt. „Nun müssen wir sehen, was wir tun können“, sagte die „Bezirksbürgermeisterin.

Die größte Aufgabe sei in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren aber, Bergedorfs Zukunft zu gestalten. „Und da gehört vieles zusammen.“ Etwa die Innenstadtentwicklung oder der Klimaschutz. „Aber auch die Klimafolgenanpassung, also dass wir für Sturmfluten oder Starkregen gut gerüstet sind.“ Zudem gehe es um Themen wie Verkehr und Digitalisierung. Und um das Wohnen. „Menschen, „die eine Wohnung suchen, müssen auch eine Wohnung bekommen.“

Cornelia Schmidt-Hoffmann folgt auf Arne Dornquast

Für zunächst sechs Jahre ist die neue Bezirksamtsleiterin nun vom Senat bestellt, doch die Aufgaben seien „genug, um zehn Jahre zu füllen“, stellte sie fest. Sie dankte Verwaltungsdezernent Ulf von Krenski, der kommissarisch die Bezirksamtsleitung nach dem Weggang von Arne Dornquast übernommen hatte, für dessen Zuarbeit. „Weil Sie mich in den vergangenen Tagen und Wochen thematisch schon mitgenommen haben, habe ich gar nicht so sehr das Gefühl, dass das jetzt mein erster Tag ist.“

Mit einer anderen Aufgabe hat die neue Verwaltungschefin bereits begonnen: dem Austausch mit einigen neuen Mitarbeitern. Wer ist welcher Ansprechpartner in Bergedorfs Verwaltung: Bei 675 Mitarbeitern gar nicht so leicht. „Ich bin neu, bitte nehmen Sie mich mit“, bat die neue Bezirksamtsleiterin und kündigte auch gleich augenzwinkernd an: „Ich werde viele Fragen stellen.“