Bergedorf/Geesthacht/Reinbek. Die Bedarfe sind in Hamburg und Schleswig-Holstein noch nicht genau ermittelt. Einige Geräte sind sehr groß und manche zu laut.

Das neue Schuljahr beginnt heute in Hamburg, in Schleswig-Holstein sind die Kinder bereits seit Montag wieder in ihren Klassenräumen. Doch die Anschaffung von mobilen Luftfiltern steckt noch immer in der Frühphase. Die Bundesregierung hatte am 14. Juli verkündet, die Anschaffung von mobilen Luftfiltern an Schule mit 200 Millionen Euro fördern zu wollen.

Erst am Mittwoch der vergangenen Woche hat die Hamburger Schulbehörde per E-Mail an alle Schulen eine Bedarfsumfrage gestartet, bestätigen uns Schulleiter aus dem Bezirk Bergedorf in einer Umfrage. „So bald wie möglich“ sollen die Filter zum Einsatz kommen, erklärt die Schulbehörde auf Anfrage, um einzuschränken: „Das hängt davon ab, ob die Lieferanten ihre Versprechen einhalten.“ Bis zu den Herbstferien sollen sich die Einbauten hinziehen.

Das Thema Luftfilter in Schulen geht nur sehr langsam voran

Sah Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) lange den Nutzen der Luftfilter skeptisch, so geht die Hansestadt jetzt deutlich über die Förderung des Bundes hinaus. Berlin will nur mobile Luftfilter für Räume mit eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit in Einrichtungen für Kinder unter zwölf Jahren fördern, das heißt vor allem in Kindergärten und Grundschulen.

Etwa 12.000 Klassen-, Fach- und Unterrichtsräume gibt es an Hamburger Schulen, teilt die Schulbehörde auf unsere Anfrage mit. Rund 2000 Räume benötigen aufgrund ihrer Größe oder bereits vorhandener Klimatechnik keine zusätzlichen mobilen Raumluftfilter.

Bereits Mitte 2020 Luftfilter am Luisen-Gymnasium angeschafft worden

Der Diskussion um Luftfilter, die bereits kurz nach dem Auftauchen des Coronavirus Ende 2019 entbrannte, hat eine Bergedorfer Schule schon Mitte 2020 Rechnung getragen. Im Rahmen von frei verfügbaren Mitteln sind mobile und fest installierte Filter vom Luisen-Gymnasium angeschafft worden. Schulleiter Dr. Werner Baum: „Einige Filter sind so laut, dass sie bei Stillarbeit und Klassenarbeiten störend sind.“

Auch im Kreis Herzogtum Lauenburg haben die meisten Kommunen noch keinen Bedarf ermittelt. Eine Vorreiterrolle nimmt Geesthacht ein. Dort wurde schon vor den Sommerferien eine Abfrage an Schulen gestartet. Für Kitas erfolgte dies kurzfristig. Weil dennoch nicht alle Antworten vorliegen, haben die zuständigen Ausschüsse beschlossen, „ausreichend geeignete mobile Luftfilter zu beschaffen“.

In Stormarn gehen die Positionen zum Thema Luftfilter an Schulen weit auseinander

Es zeichnet sich aber bereits ab, dass dies weniger Räume als angenommen sind. Die Schulen haben für 16 Räume Bedarf angemeldet. In den Kitas sind es sechs Räume für die elf der 16 Kitas, die geantwortet haben. Pro Raum empfehlen Bund und Land eine großes Gerät (Maße 200 x 80 x 80 Zentimeter). Kostenpunkt: zwischen 3000 und 4000 Euro. Kleinere Geräte gibt es ab etwa 1000 Euro. Von diesen müssten pro Raum jedoch mehrere Geräte aufgestellt werden.

Im Kreis Stormarn gehen die Positionen der Schulträger weit auseinander, von „zügig handeln“ bis zu „erstmal abwarten“.