Bergedorf. Im Obergeschoss des CCB ist die nördliche Ladenzeile so gut wie stillgelegt. Insgesamt steht ein gutes Dutzend Geschäfte leer.

„Wir sagen danke, Bergedorf“ heißt es auf dem riesigen Poster mit Bergkletterer-Motiv, welches im Vollformat das frühere Schaufenster von „Jack Wolfskin“ schmückt. Andere Ex-Mieter im CCB sind nicht mehr sichtbar. Wo vor kurzer Zeit hinter entspiegeltem Glas noch liebevoll arrangierte und raffiniert beleuchtete Auslagen in die Geschäfte lockten, stoßen Kunden und Besucher sich jetzt die Nase an silbergrauen Jalousien.

Ein gutes Dutzend Geschäfte im CCB geschlossen und verriegelt

Es ist nicht zu übersehen: So viel Leerstand wie heute dürfte es im CCB noch nie gegeben haben. Ein gutes Dutzend der über 60 Geschäfte im Einkaufszentrum sind geschlossen und verriegelt. Im Obergeschoss ist derzeit mehr als eine halbe Zeile leer.

„Das ist sehr ärgerlich, dass mit unserem Mieter Jebe dort oben gleich drei Geschäfte geschlossen haben“, bedauert Centermanager Lutz Müller. „Die Parfümerie, der Friseursalon und das Geschäft für Haarpflegebedarf.“

Dabei legt Müller Wert auf die Feststellung, dass es sich bei diesen drei Geschäften nicht um krisenbedingte Kündigungen, sondern um den Auslauf von zehnjährigen Mietverhältnissen handelte: „Vor gut zehn Jahren wurde der große Anbau des CCB eröffnet, daher laufen jetzt eine ganze Reihe Mietverträge aus. Viele davon werden verlängert, andere eben nicht.“ Trotz CoronaKrise haben nach seinen Worten im vergangenen Jahr mehr als 40 CCB-Mieter ihre Verträge verlängert.

Sechs Prozent der CCB-Ladenflächen derzeit nicht belegt

Die vielen abgeriegelten Fenster und Türen im Obergeschoss sehen zwar erschreckend aus, räumt Lutz Müller ein, beschwichtigt aber gleich darauf: „Insgesamt stehen gerade mal sechs Prozent der Einzelhandelsflächen im Center leer.“ Allerdings sind bei dieser Anteilsrechnung die Flächen des CCB-Fachmarktzentrums mit den großflächigen Märkten Kaufland und Saturn mitgezählt.

Die Gründe für den Auszug von Geschäften sind sehr verschieden. Das Unternehmen Fexcom, das im alten Teil des CCB direkt am Eingang Kupferhof einen Mobilfunkshop hatte, ging bundesweit insolvent. „Demnächst zieht dort aber wieder ein Geschäft aus derselben Branche ein“, erklärt der Centermanager.

Jack Wolfskin dagegen hat sein Filialnetz verkleinert, und bei den Schließungen traf es auch Bergedorf. „Bei Nordsee in unserer Gastromeile lag der Fall anders“, beschreibt Müller. „Der Franchisenehmer hatte mehrere Nordsee-Standorte laufen und wollte nun ein bisschen kürzer treten, um mehr Zeit für seine Familie zu haben.“

Bald Bubble Tea auf der Gastro-Brücke

Über die Nordsee-Fläche verhandelt der CCB-Manager gegenwärtig mit einem Mietinteressenten, ebenso über die Fläche darüber und über sechs weitere Geschäfte aus dem aktuellen Leerstand. Einen Vermietungserfolg kann er schon für die seit Jahren leerstehende Fläche auf der Gastro-Brücke vermelden: „Da gibt es bald Bubble-Tea.“

Und er verweist auf den bereits vollzogenen Umzug des Schlüssel- und Schuhdienstes aus seiner verwinkelten Ecke im Obergeschoss ins Parterre, wo früher die Blomen Deel war: „Der hat sich dort richtig schön eingerichtet und sein Sortiment deutlich vergrößert.“