Bergedorf. Der „Schnelltest Service“ am TSG-Sportforum muss vorübergehend schließen. Was Betreiber, TSG und das Bezirksamt sagen.

Große Verwunderung am Billwerder Billdeich: Das Corona-Testzentrum am TSG-Sportforum wurde auf Anordnung des Bergedorfer Gesundheitsamtes am Sonntagabend geschlossen – zunächst bis Freitag, 16. Juli. „Was war da los, wurde dort stümperhaft gearbeitet oder gar betrogen?“, fragt Jens Timpe, dessen Termin am Montag abgesagt wurde.

„Wir haben ein bisschen Stress“, gesteht Zentrumsleiter Tristan Störk und verweist auf das Schnelltest-Serviceteam des Betreibers, der Hamburger „Upsolut Sports GmbH“. Deren Sprecher Josip Somin betont, es sei „in jedem Fall zu keinen groben Verstößen oder Missständen im Sinne einer Kontaminationsgefahr für Personen und insbesondere Testpersonen gekommen.“

Bezirksamt nennt organisatorische und hygienische Gründe

Die vorübergehende Schließung habe organisatorische und hygienische Gründe – „zum Schutz der Bevölkerung“, erklärt Bezirksamtssprecherin Kerstin Godenschwege. Doch „eine detaillierte Benennung von Prüfergebnissen bzw. Begehungsprotokollen ist aus Gründen des Datenschutzes nicht möglich“.

Das Gesundheitsamt prüft stets dann, wenn es eine Beschwerdelage gibt. „Am 23. Juni hat sich ein Bürger beschwert, man habe ihm das Stäbchen falsch in die Nase gesteckt, das sei schmerzhaft gewesen“, wurde TSG-Chef Boris Schmidt zugetragen.

So sei eine Mitarbeiterin des Amtes am Freitag, 9. Juli, gucken gekommen und zwei Tage später erneut – und legte den Laden lahm. Schmidt wundert sich: „Wir waren immer sehr zufrieden. Nicht zuletzt sind unsere nicht geimpften Indoor-Sportler ja auch auf das Testangebot angewiesen.“

Alle 400 Mitarbeiter sollen am Dienstag geschult werden

Noch am Dienstag werden alle 400 Mitarbeiter der Firma turnusmäßig geschult, sagt Somin: „Wir haben Ärzte, aber auch geschultes Personal, das in die Besonderheiten der Bezirke eingewiesen werden muss. Dazu zählt, wie oft die Handschuhe gewechselt und desinfiziert werden müssen.“

Ebenfalls in der Kritik des Amtes: Wenn es besonders voll war, wurden manche Leute im Stehen getestet und nicht auf einem Stuhl, den man extra einsprühen, einwirken lassen und abwischen muss. Wenn der Stuhl also weggeräumt wird, lässt sich Zeit sparen.

Tests wurden teilweise im Stehen abgenommen

„Aber es kam leider eben auch vor, dass der tiefe Nasenabstrich von einer Mitarbeiterin gemacht wurde, die kleiner war als die Testperson. Das ist ein menschlicher Fehler, den wir nicht wiederholen dürfen“, meint Somin.

Ein weiterer Punkt betrifft die Mülleimer. Die dürfen nämlich nicht offen sein, sondern müssen einen Deckel haben. „Die waren auch schon bestellt, aber die Lieferung ließ auf sich warten“, erfuhr Boris Schmidt von den Betreibern.

500 bereits gebuchte Termine mussten storniert werden

Man werde die Mängel umgehend beheben, verspricht Josip Somin und fügt hinzu: „Es tut uns natürlich sehr leid, dass wir in dieser Woche bereits 500 gebuchte Termine stornieren mussten und nicht wie gewohnt für über 2000 Bürger den Testservice anbieten können.“ Wenn die Probleme behoben sind, solle der Betrieb hoffentlich spätestens ab Sonnabend wieder öffnen.