Hamburg. Am 22. Juni jährt sich der deutsche Überfall auf die Sowjetunion zum 80. Mal. Gedenkfeier auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof.
Sie wollen einen Kranz niederlegen und dem 80. Jahrestag des Überfalls der deutschen Wehrmacht am 22. Juni 1941 auf die damalige Sowjetunion gedenken: „Der war als Vernichtungskrieg durch Hitler-Deutschland geplant und hat Millionen Menschenleben gekostet“, sagt Pastorin Angelika Schmidt von der AG Gedenken des Rathausbündnisses gegen Rechts. Dessen Mitglieder treffen sich am Dienstag um 17 Uhr auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof an der August-Bebel-Straße. Nahe der Kapelle 2 finden sich Hinweisschilder.
Nikolai Melnikow starb im Alter von 34 Jahren an Unterernährung
Mehr als zwei Millionen sowjetische Soldaten gerieten in Kriegsgefangenschaft, darunter Nikolai Melnikow, der in das Lager auf dem Lohbrügger Firmengelände des Betonwerks Emil Bentin transportiert wurde und für das „Kurbelwellenwerk Hamburg“ als Zwangsarbeiter arbeiten sollte. Mit nur 34 Jahren starb er am 2. Dezember 1941 an Unterernährung. Auch an Seuchen und durch Tötungsaktionen starben 652 Sowjets in den Arbeitskommandos und im KZ-Neuengamme. Sie alle wurden auf dem Bergedorfer Gräberfeld bestattet.
Pawel Bantschukow wurde in das KZ Neuengamme transportiert
Christian Römmer von der KZ-Gedenkstätte wird von einigen Menschen berichten, so etwa von Pawel Bantschukow. Der verheiratete Traktorführer diente in der Roten Armee als Unteroffizier. Ende Juni 1941 geriet Bantschukow im weißrussischen Slonim in die Hände der Wehrmacht, die ihn in das KZ Neuengamme transportierte – „für den Arbeitseinsatz in SS-Betrieben“.
Im Alter von 26 Jahren starb er laut SS-Arzt an „Versagen von Herz und Kreislauf bei Lungenentzündung“. Die tatsächlichen Umstände seines Todes sind unbekannt. Sein Grabstein befindet sich auf dem rechten Teil des Gräberfeldes in der vordersten Reihe. Es wird seit den 1950er-Jahren vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gepflegt.