Hamburg. Auf dem städtischen Parkplatz am Bult können die Shuttles nachts sicher stehen. Das Projekt im Villenviertel startet im August.
Bald soll das Pilotprojekt der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) an den Start gehen: Von Mitte August bis Oktober werden autonome Busse durch das Bergedorfer Villengebiet fahren – von 8.30 bis 19.30 Uhr an sieben Tagen in der Woche. Wo aber können die Fahrzeuge, die bis zu zwölf Passagieren Platz bieten, nachts stehen? „Wir haben jetzt eine städtische Fläche gefunden“, sagt Bezirksamtsleiter Arne Dornquast erfreut. Er kündigt an, dass in der kleinen Straße Bult direkt neben dem TSG-Parkplatz demnächst eine kleine Halle errichtet wird: „Die ist etwa so groß wie vier Stellplätze und ein bisschen drumherum. Wenn Mitte Juni der Test erst mal ohne Fahrgäste beginnt, können die Busse nachts dort parken.“
Für die autonomen Busse in Bergedorf gibt es eine eigene Halle
Wie berichtet, sollen die Busse zwischen Bergedorfer Bahnhof und Villengebiet pendeln, an 51 Haltepunkten Fahrgäste einsammeln, die kostenlos bestellt haben. Der On-Demand-Shuttle funktioniert über eine App, kann aber auch über Festnetztelefon angefordert werden. Schon jetzt verteilen neun VHH-Auszubildende Flugblätter im Villengebiet, um auf das neue Angebot aufmerksam zu machen, über die neu eingerichteten Parkverbotszonen und temporären Einbahnstraßen zu informieren.
„Erst einmal gibt es Einmessfahrten, damit die Busse zum Beispiel die Abstände zu den Straßenrändern lernen“, sagt VHH-Sprecher Stefan Genz, der den Computern viel zutraut: „Wenn etwa jemand am Sichter einen Bus bestellt, wird sofort der Fahrplan und die beste Route errechnet.“ Länger als eine Viertelstunde werde wohl niemand auf den Shuttle warten müssen.
Mit 18 Stundenkilometern durchs Bergedorfer Villengebiet
„e-Moin“ wurden die 18 km/h langsamen Shuttles getauft, die das nachhaltige Zukunftsprojekt symbolisieren. Wer Fragen zum Vorhaben hat, kann eine E-Mail schreiben an emoin@vhhbus.de.
Neben den VHH ist beim autonomen Busprojekt die Firma „easy mile“ für die Steuerungssoftware der Fahrzeuge beteiligt, zudem Continental für die Fahrzeugtechnik, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und als Sicherheitsberater die Dekra.
Unter „elixity“ fassen die VHH alle Aspekte der E-Mobilität im Unternehmen zusammen, dazu zählen auch die bisher 32 elektroangetriebenen Busse, die auf den Straßen der Hansestadt fahren.