Hamburg. Mit der Komödie “Alles was sie wollen“ gastieren die Privattheatertage im Bezirk Bergedorf. Ein Neuanfang nach der Coronapause.

Endlich wieder in einem Theatersaal Platz nehmen. Einen Vorhang sehen, der sich hebt und den Blick auf ein Bühnenbild freigibt. Gespannt eine Inszenierung verfolgen und am Ende Applaus spenden. All das haben Theaterfans in Coronazeiten vermisst – und dürfen es nun wieder erleben. Mit dem Start der Privattheatertage am Dienstag, 8. Juni, in Hamburg wird auch ein Gastspiel im Theater Haus im Park erwartet. Das Torturmtheater Sommerhausen wird am Sonnabend, 19. Juni, 19.30 Uhr, das Stück „Alles was sie wollen“ am Gräpelweg 8 zeigen.

Wie früher wird das Theatererlebnis zwar noch nicht sein: Nur 132 Zuschauer dürfen im Saal Platz nehmen, zudem brauchen sie alle einen tagesaktuellen, negativen Corona-Schnelltest (auch Geimpfte). Doch immerhin: Es ist richtiges Theater – dazu eine der besten Produktionen Deutschlands.

"Alles was sie wollen" wird im Theater Haus im Park aufgeführt

Alljährlich können sich alle Privattheater des Landes in einer der Kategorien (Moderner) Klassiker, Komödie und (Zeitgenössisches) Drama um eine Teilnahme an den vom Altonaer Theater organisierten Privattheatertage bewerben. Eine Jury reist dann durchs Land und wählt aus den Bewerbern die besten aus, die nun in Hamburg gegeneinander antreten. Sie alle wollen den Monica-Bleibtreu-Preis gewinnen, den die besten Inszenierungen jeder Kategorie erhalten.

Das diesjährige Programm reicht von Klassikern wie „Nathan der Weise“ (Zimmertheater Rottweil) über moderne Buchinszenierungen wie „Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ (Junges Theater Göttingen) bis hin zu Theaterstücken mit Gesang („Emmas Glück“ vom Ernst Deutsch Theater).

Geschichte einer erfolgreichen Autorin wird erzählt

Axel Schneider, Intendant der Kammerspiele und vom Altonaer und Harburger Theater, ist auch Leiter der Privattheatertage.
Axel Schneider, Intendant der Kammerspiele und vom Altonaer und Harburger Theater, ist auch Leiter der Privattheatertage. © Funke Foto Services | Roland Magunia

In Bergedorf ist mit „Alles was sie wollen“ eine Komödie aus der Feder der französischen Autoren Matthieu de la Porte und Alexandre de la Patellière zu sehen, die bereits mit „Der Vorname“ ein erfolgreiches Skript schrieben. Ein virtuoses Spiel mit Illusion und Wirklichkeit -- romantisch, mitreißend, witzig, frech – versprechen die Theatermacher.

Erzählt wird die Geschichte der erfolgreichen Autorin Lucie. Sie ist glücklich verheiratet, ihr nächstes Theaterstück mit ihrem Ehemann bereits angekündigt und es verspricht ein Erfolg zu werden. Genau das allerdings droht zum Desaster zu werden, denn Lucie hat eine Schreibblockade und noch keine Zeile zu Papier gebracht. In ihren bisherigen Erfolgen hatte sie die unglücklichen Familienverhältnisse ihrer Kindheit und Jugend verarbeitet und genau diese Disharmonie war Inspiration für den Erfolg. Aber was nun? Wer oder was könnte sie ein wenig unglücklich machen? Hier kommt ihr Nachbar Thomas ins Spiel, der Lucie einen ungewöhnlichen Vorschlag macht – ab jetzt fordern beide gemeinsam das Schicksal heraus, das sich dann als zickiger erweist, als gedacht...

Alle Infos zum Programm und den Tickets gibt es im Internet unter www.privattheatertage.de.