Hamburg. Tausende nutzen die Lockerung der Corona-Maßnahmen und stürmen Bergedorfs City. Das CCB ist besonders gefragt.
Nieselregen und starker Wind sind eigentlich nicht gerade Garanten für einen gelungenen Shopping-Sonnabend. Aber was war schon normal am Pfingst-Sonnabend in Bergedorf? Das erste Einkaufserlebnis nach fünf Monaten Zwangspause ließen sich Tausende nicht nehmen und stürmten das Sachsentor, seine Nebenstraßen sowie – witterungsbedingt – ganz besonders das Einkaufszentrum CCB.
„Wir hatten über 30.000 Besucher. Das sind deutlich mehr als erwartet“, sagte Centermanager Lutz Müller über nicht nur gefühlt gute Umsätze am ersten Tag des Einkaufens ganz ohne Termin. „Die Stimmung ist bei allen unseren Mietern sehr gut. Die Lust aufs Bummeln und Einkaufen in echten Läden ist unübersehbar.“ Warteschlangen gab es im CCB unter anderem bei TK Maxx – und beinahe auch vor dem Center: Die maximale Besucherzahl von 1350 Menschen im CCB war mehrfach fast erreicht. Dann hätte das Sicherheitspersonal die Haupteingänge für einige Minuten mit Trassierband gesperrt, bis zur Entwarnung durch die automatische Zählanlage.
Hamburger bummeln am Sonnabend durch Bergedorf
Wie die neue Hamburger Covid-19-Verordnung festlegt, müssen pro Kunde 20 Quadratmeter Verkaufsfläche vorhanden sein. Den Ladenbetreibern im Sachsentor kam deshalb der hier nicht ganz so große Ansturm durchaus gelegen, wollten sie doch keinen Kunden bei Regen und elf Grad vor der Tür warten lassen. Und die mussten trotz der Lockerungen natürlich weiterhin ihre Daten für mögliche Nachverfolgungen durch das Gesundheitsamt in den Geschäften hinterlassen.
„Wir freuen uns riesig. Alle sind glücklich, dass es endlich wieder losgeht“, jubelt Dine Marie Schiøtz, Inhaberin der Boutiquen Alberte und Albertine an der Bergedorfer Schlossstraße. In den beiden dänischen Läden gingen Sonnabend hauptsächlich T-Shirts und Pullover über den Ladentisch. „Vielleicht liegt das an dem wechselhaften Wetter“, schmunzelt die Inhaberin.
Schuhaus Bode: Erste Kunden warten schon vor der Öffnung vor dem Laden
Auch Ray Ekta, Leiterin der Douglas Filiale im Sachsentor, war zufrieden. „Die Kunden haben vom Handpflegeprodukt bis zum Parfüm diverse Artikel gekauft. Einen bestimmten Renner gab es nicht“. Bei Schuh Bode verzeichnete die Verkäuferin Tanja Schumann dagegen einen klaren Trend: „Die Nachfrage nach Damen- und Herren-Sneakers ist riesig. Die ersten Kunden warteten schon vor der Öffnung vor dem Geschäft.“
Alle Hände voll zu tun hatte auch Martina Willhoeft vom gleichnamigen Herrenausstatter . „Wir sind mit Freude am Start und hatten schon etliche Kunden“, so ihr Resümee nach den ersten zweieinhalb Stunden. Während der Verkauf im vorderen Teil des Traditionsgeschäfts ohne Terminvergabe lief, kamen Kunden in den hinteren Bereich ab 13 Uhr nur mit Anmeldung, denn dort hängen die Hochzeitsanzüge. „Insgesamt habe ich vier Termine, also gut zu tun, da diese Beratungsgespräche sehr zeitintensiv sind.“
Nicht ganz so gut besucht waren die Restaurants und Cafés
Das Nachsehen am Sonnabend hatten in Bergedorfs City eindeutig die Gastronomen. Bei kühlem Schmuddelwetter hatten die wenigsten Bummler Lust an einer der vielen Sitzgelegenheiten einen Zwischenstopp einzulegen. Nur besonders Hartgesottene ließen sich eine Kleinigkeit schmecken. So wie Claudia und André Jappe (beide 58) aus Havighorst, die sich trotz allem im Eiscafé Ciprian einen Milchkaffee schmecken ließen. „Wir genießen es sehr, dass auch die Gastrobetriebe wieder öffnen dürfen. Wir wollten ohnehin nur etwas bummeln und suchen nichts Bestimmtes.“, berichtete das Ehepaar.
Einfach nur zum Bummeln kamen auch Paulina Cierpiol (22) und Nick Schneider (25) mit Hündchen Thilo: „Es ist schön, mal wieder Leute zu sehen. Aber wir sind eigentlich nur los, da ich eine Brille brauche“, sagte die 22-jährige Bergedorferin.