Hamburg. Wieso wurde das einzig intakte Instrument von der Kapelle II in die historische Kapelle I versetzt? Das Amt gibt Details bekannt.

Die Posse um die Orgeln der beiden Kapellen des Bergedorfer Friedhofs hat die Bezirkspolitik auf den Plan gerufen. Nach einer Anfrage der CDU-Fraktion macht das Bezirksamt jetzt weitere Details dazu öffentlich, wieso das einzig intakte Instrument – wie von unserer Zeitung berichtet – Mitte März von der Kapelle II in die historische Kapelle I versetzt worden ist.

Orgel-Umzug auf dem Bergedorfer Friedhof - Amt verteidigt Entscheidung

Laut Amt gab die „voraussichtlich im Herbst beginnende Sanierung der Kapelle II“ den Ausschlag für den Umzug. Deren Orgel hätte ohnehin „für die Bauzeit trocken und sicher aus- und zwischengelagert werden“ müssen, während eine Neuanschaffung für das seit Oktober vergangenen Jahres defekte Gegenstück in der Kapelle I noch Monate gedauert hätte. So sei die neue Orgel nun gleich für Kapelle II bestellt und werde nach Abschluss der Sanierung dorthin geliefert.

Einen Aufschrei der Beerdigungsunternehmer und Pastoren erwarte das Bezirksamt nicht, obwohl alle nun noch bis zur Sanierung anstehenden Trauerfeiern in Kapelle II ohne Instrument auskommen müssen: „Nach Beobachtung des Bezirksamtes wird eine Orgel im Durchschnitt nur bei jeder vierten Kapellennutzung eingesetzt“, heißt es in der Antwort. Ohnehin seien alle Bestatter informiert – und über sie auch die Pastoren.

Insgesamt gab es laut Bezirksstatistik 2020 exakt 130 Trauerfeiern in Kapelle II und 194 in Kapelle I. Wie viele Buchungen schon für dieses Jahr in Kapelle II vorliegen, kann das Amt nicht beantworten.