Hamburg. Altenpfleger kümmern sich um ältere Menschen. Pflegerisch soll das Projekt sie auf die gleiche Ebene wie Krankenschwestern heben.

Qualifizierungsoffensive beim BG Klinikum Hamburg in Boberg. Bei der Fortbildung von Altenpflegern geht das Hospital an der B 5 neue Wege. Dabei wird sich an einem Vorbild orientiert, das eine deutsche Einrichtung mit Weltruf ersonnen hat – die Charité, erklärt Pflegedirektor Torsten Weiner. Und die Mitarbeiter profitieren dabei nicht nur in fachlicher Hinsicht.

Den Laien mag es überraschen, dass ein Krankenhaus auch Altenpfleger beschäftigt. „Wir tragen damit dem demografischen Wandel Rechnung“, sagt Weiner. Denn nicht nur Menschen jüngeren Alters würden im BG Klinikum behandelt, etwa nach Arbeitsunfällen oder Sportverletzung.

Altenpfleger bringen ihre Qualitäten ein

Ältere Menschen gehören ebenfalls zu den Patienten, etwa wenn sie zu Hause gestürzt sind. Zu ihnen gehören zum Beispiel demente Personen, „die extrem gut geführt werden müssen“, so Weiner. „Wir nutzen dabei die fachlich hohe Expertise der Altenpfleger“, sagt der Pflegedirektor, der Krankenpfleger gelernt und nach einem Studium unter anderem als Unternehmensberater gearbeitet hat.

Wenn Altenpfleger lange im ambulanten Pflegedienst gearbeitet haben und in ein Krankenhaus wechseln, haben sie gegenüber den Pflegekräften aber auch fachliche Defizite, sagt Weiner. Und dort setzt die Zusatzqualifikation an. Wund- und Schmerzmanagement, Medizinproduktgesetze, Infusionen, Datenschutz und Hygiene sind nur einige Teile der Ausbildung.

Fortbildung in 26 Modulen - Mehr Gehalt bei Zusatzqualifizierung

Sie werden in Modulen von jeweils einer Dreiviertel Stunde angeboten. Insgesamt gibt es 26 Einheiten. Es muss nicht jedes Modul absolviert werden. Wenn sich eine Altenpflegerin fit in einem Bereich fühlt, kann sie es auch auslassen. Am Ende gibt es ein Zertifikat. Die Zusatzqualifizierung lohnt sich auch finanziell für die Absolventen. Zwischen 200 und 400 Euro können sie mehr verdienen.

40 Altenpfleger arbeiten im BG Klinikum. Im Pflegebereich gibt es zwischen 720 und 750 Mitarbeitende. Insgesamt sind es etwa 2250 Mitarbeitende.

In der Region gibt es nichts Vergleichbares

Das erste Mal hat Weiner von dieser Form der Weiterqualifizierung aus der Berliner Charité erfahren. Die Klinik, deren Geschichte bis ins Kaiserreich zurückreicht und die mit einer Fernsehserie gewürdigt wurde, nimmt traditionell in vielen medizinischen Bereich eine Vorreiterrolle ein. Beim berufsgenossenschaftlichen Klinikum hat er die Idee umsetzen können. In der Region gibt es nach seinen Informationen nichts Vergleichbares.