Bergedorf. Feierstunde im kleinen Rahmen - Hauptarbeiten zum Jahresende beendet, Eröffnung wohl im Sommer 2022 realistisch

Das neue Körber-Haus nimmt bestens sichtbar Gestalt an. Das wurde jetzt coronagerecht mit einem kleinen Richtfest gefeiert. Der Prestigebau der Körber-Stiftung soll im Frühjahr oder Sommer 2022 eröffnet werden.

Gastgeber der kleinen Feierstunde im Rohbau des zukünftigen Foyers des Körber-Hauses waren neben Bezirksamt und Körber-Stiftung, die das Gebäude hauptsächlich nutzen werden, auch die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen sowie die Sprinkenhof GmbH, die den Bau realisiert.

Im Juni war mit dem Bau begonnen worden

Wie Dr. Lothar Dittmer, Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung, in seinem Grußwort sagte, wünscht er sich auf dem Platz des abgerissenen Lichtwarkhauses künftig „ein kommunales, zivilgesellschaftliches Kultur- und Begegnungszentrum für mehrere Generationen und Gruppen“.

Im Juni 2020 begann der Bau des 6000 Quadratmeter großen Körber-Hauses, das in Zukunft als neue Basis das „alte“ Haus im Park am Gräpelweg 8 ablösen wird. Nach dem Richtfest soll nun in den kommenden Wochen weiter zügig gearbeitet werden. Die Gebäudehülle wird nach und nach geschlossen, danach kann der Innenausbau starten.

Fertigstellung Mitte 2022 realistisch

Die Beteiligten gehen davon aus, dass im Optimalfall Ende 2021 alle wesentlichen Arbeiten am neuen Körber-Haus fertiggestellt sind, sodass erste Teile des Betriebs möglicherweise ab Jahresbeginn 2022 aufgenommen werden können. Stiftungschef Dittmer drückt aber auf die Bremse: Frühjahr oder Sommer 2022 sei „realistischer“.

In dem dreigeschossigen Gebäude ist das Lichtwark-Theater mit 460 Sitzplätzen vorgesehen, zudem werden dort unter anderem Hamburgs Öffentliche Bücherhalle mit einer Stadtteilbibliothek, Volkshochschule, Awo-Senioren­treff, das Café Schmidt und Schmidtchen, die Freiwilligenagentur Bergedorf und nicht zuletzt das Haus im Park der Körber-Stiftung heimisch werden. Kooperationen sind geplant, so wird etwa das Haus im Park gemeinsam mit der Volkshochschule Angebote zu den Themen Alter und Demografie schaffen.

„25-Millionen-Euro-Bau soll "Labor für mehr Institutionen" sein

Wir hatten uns eigentlich bei den Planungen auf ein rauschendes Richtfest gefreut. Stattdessen ist das heute mehr ein symbolischer Akt“, sagte Lothar Dittmer vor den nicht einmal 20 Gästen. Der Bau des etwa 25 Millionen Euro teuren Hauses sei als „ein klares Bekenntnis zum Stadtteil Bergedorf“ zu verstehen: „Wir wollen mit dem neuen Körber-Haus nicht nur Kontinuität, sondern auch den Aufbruch in neue Zeiten einleiten.“

Die Körber-Stiftung sei daran interessiert, künftig weiterhin wie bislang im Haus im Park für die Generation 60plus Anlaufpunkt zu sein, aber eben im neuen Begegnungszentrum auch jüngere und vor allem unterschiedliche Zielgruppen zusammenkommen zu lassen. „Man könnte das durchaus als Bürgerhaus nennen, aber unser Ansatz geht weiter. Wir wollen ein Labor für mehr Institutionen sein“, so Dittmer weiter.

Senatorin lobt die Verwendung der Rise-Mittel

Leiterin Nicole Becker-Kloth glaubt wie die meisten Verantwortlichen, dass die Eröffnung des neuen Körber-Hauses im kommenden Jahr problemfrei und plangemäß über die Bühne gehen wird. „Corona werden wir dann nur noch in der Rückschau sehen. Ich bin da zuversichtlich, wenn ich auf die Impfsituation und die prognostizierte Herdenimmunität schaue“, sagt Dr. Lothar Dittmer, Vorstandsvorsitzender der Körber-Stiftung. Falls sich die Lage nicht bessern sollte, will sich die Chefetage der Körber-Stiftung spätestens Ende 2021 mit einem entsprechenden Corona-Konzept befassen.

Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt aus der Stadtentwicklungsbehörde, eine der wenigen Gäste des Richtfests, unterstrich die Wichtigkeit des „Fortschritts, dass etwas vorangeht in diesen Corona-Zeiten“. Stapelfeldt weiter: „Ich habe den Eindruck, dass die Mittel aus der Integrierten Stadtteilentwicklung Rise bestens eingesetzt sind.“

Denn Rise-Mittel können für das neue Begegnungszentrum verwendet werden, da der etwa 6000 Quadratmeter umfassende Neubau im Fördergebiet Bergedorf-Süd liegt. 6,2 Millionen Euro fließen aus Rise in das 25-Millionen-Euro-Projekt. Mit diesem Geld sollen explizit Inneneinrichtung und Außenanlagen hübsch gemacht werden