Hamburg. Hamburger Stadtreinigung rechnet spätestens Ende Februar mit Kauf des größeren Grundstücks an der Randersweide. Umzug soll folgen.

Das zähe Ringen um den Umzug des beengten Bergedorfer Recyclinghofes auf ein größeres Gelände an der Randersweide bei der Krapphofschleuse findet nun offenbar ein glückliches Ende: „Unsere Verhandlungen mit der Stadt Hamburg über den Kauf des Grundstücks stehen kurz vor dem Abschluss“, berichtet Kay Götze, Sprecher der Hamburger Stadtreinigung (SRH). Verhandlungspartner der SRH ist der Hamburger Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG). Götze rechnet damit, dass spätestens Ende Februar der Kaufvertrag abgeschlossen wird.

Seit mehreren Jahren hat die SRH Interesse an dem 8000 Quadratmeter großen Grundstück. Der jetzige Recyclinghof am Kampweg ist mit seinen 4600 Quadratmetern Fläche längst nicht mehr zeitgemäß und platzt aus allen Nähten.

Neuer Recyclinghof scheiterte jahrelang am Bergrecht

Besonders sonnabends, wenn viele Kunden ihre Gartenabfälle anliefern, ist der Platz hoffnungslos überlaufen. Auch weil der Betrieb jedes Mal für zehn Minuten zum Erliegen kommt, wenn die Gartencontainer ausgewechselt werden müssen. Oftmals staut sich dann der Anlieferverkehr im Kampweg zurück bis zur Kreuzung Randersweide und verursacht dort Chaos.

Jahrelang war es das Bergrecht, das den Entwicklungswünschen der SRH entgegenstand. Die Stadtreinigung konnte das Grundstück nicht erwerben und bebauen, weil es aus seiner Erdöl- und Erdgaszeit noch der Bergaufsicht durch das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie in Hannover unterstand.

Fläche entwickelte sich zum geschützten Biotop

Die Aufhebung des Bergrechts aber dauerte so lange, dass sich auf der Fläche ein Röhrichtfeld ausbreiten konnte, welches nun von der Hamburger Umweltbehörde als schützenswertes Biotop klassifiziert wurde. „Röhrichte gehören nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den geschützten Biotopen, deren Zerstörung oder erhebliche Beeinträchtigung nur mit Ausgleichsmaßnahmen möglich sind“, so Umweltbehördensprecher Björn Marzahn.

Es musste also eine Ausgleichsfläche her. Dem Vernehmen nach hat die Umweltbehörde diese im Uferbereich der Dove-Elbe auch schon gefunden. Letztes und nicht unwesentliches Thema der Verhandlungen dürfte der Kaufpreis gewesen sein.

Kaufpreis könnte bei knapp zwei Millionen Euro liegen

Laut Bodenrichtwert in der Sparte „Produktion und Logistik“ beträgt der Grundstückspreis 240 Euro pro Quadratmeter. Was bedeutet, dass die SRH für die Fläche einen Gesamtpreis von 1,92 Millionen Euro zahlen müsste.

Auch wenn das Geschäft in den kommenden Wochen tatsächlich zum Abschluss kommt, dürfte es laut SRH-Sprecher Götze mit der Fertigstellung des neuen Recyclinghofs bis zum Herbst dieses Jahres wohl nichts mehr werden: „Vor den Baubeginn hat der Gesetzgeber ja noch allerlei Bodenuntersuchungen gestellt.“ Die Laubsaison im Herbst 2021 muss also noch ein letztes Mal mit den beengten Verhältnissen im Kampweg gestemmt werden.