Hamburg. Sicherheitsdienst passt auf, dass nicht mehr als fünf Kunden in Bergedorfs “Hauptpost“ sind – viel schneller geht es woanders.

Die Herausforderungen an die Deutsche Post und ihren Paketdienst DHL zur Vorweihnachtszeit sind im Corona-Jahr so groß wie nie zuvor. „DHL erwartet, dass in diesen Wochen vor Weihnachten das Sendungsvolumen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20 Prozent zunimmt“, sagt Postbank-Sprecher Oliver Rittmaier. Gleichzeitig erschweren die Abstands- und Hygieneregeln die Abläufe beim Aufgeben und Abholen der Pakete in den Filialen.

Die Bergedorfer Filiale an der Kurt-A.-Körber-Chaussee ist wie viele Postfilialen in einem Gebäude der Postbank untergebracht. Schon seit mehr als einer Woche stehen Kunden mit ihren Paketen und Abholkarten dort draußen Schlange. Denn nach den Corona-Regeln dürfen nur fünf Kunden gleichzeitig hinein. Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes überwachen das unnachgiebig an der Tür.

Azubis und Aushilfskräfte sollen helfen, die Paketflut zu bewältigen

Drinnen waren am Dienstag um die Mittagszeit, wenn viele Leute ihre Pause im Job für den Gang zur Post nutzen, drei der fünf mit Plexiglas geschützten Schalter besetzt. Sprecher Oliver Rittmaier verspricht Optimierung.

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„In diesem Jahr werden Postbank-Auszubildende in den Filialen ihre Unterstützung für das Weihnachtsgeschäft von Post und DHL schon eine Woche früher als im Jahr 2019 aufnehmen“, sagt Oliver Rittmaier. „Zudem unterstützen eigens für den Dezember eingestellte Aushilfskräfte eine Vielzahl von Filialen, und Wünsche unserer Beschäftigten, ihre Arbeitszeit vor Weihnachten zu erhöhen, werden durchweg berücksichtigt.“

Neuer Bergedorfer DHL-Shop ist noch ein Geheimtipp

Hamburgs Post- und DHL-Sprecherin Maike Wintjen rät: „Um ­längere Wartezeiten zu vermeiden, kann man online unter deutsche­post.de/standortfinder die nächstgelegenen Postfilialen, Paketshops und Packstationen suchen. Nicht in jeder herrscht gleich hoher Andrang.“

In Bergedorf noch ein kleiner Geheimtipp ist etwa der neue DHL-Paketshop am Weidenbaumsweg 54, gegenüber von Sanitärhandel Peter Jensen. Der Shop öffnete erst am 4. November, die beiden Mitarbeiter haben noch eher wenig zu tun.

Eine Stunde Mittagspause – zum Durchatmen ohne Maske

Hochbetrieb herrscht dagegen in der Post-Partnerfiliale, die Karin Oelers in ihrem Geschäft „Elektronik und mehr“ im Reetwerder 5 betreibt. „Durch Corona haben wir schon das ganze Jahr ein erhöhtes Paketaufkommen“, sagt sie, „und jetzt zu Beginn der Weihnachtszeit sind 200 Pakete am Tag keine Seltenheit. So viele hatten wir früher nie.“

Weil nur ein Postkunde zurzeit ins Geschäft darf, warten draußen ständig Leute, und die Tür steht auf. „Wir machen seit Kurzem von 13 bis 14 Uhr Pause“, sagt Oelers. „Zum Aufräumen, Aufwärmen, Durchatmen ohne Maske. Anders kann ich es dem Personal nicht zumuten.“

Deutsche Post empfiehlt Packstationen

Post-Sprecherin Wintjen empfiehlt als Alternative zu den Filialen die Packstationen. „Deren Zahl haben wir bis Ende Oktober um 40 Prozent auf 6100 ausgebaut, bis Jahresende sollen es 6500 sein und 2021 dann zumindest 7000“, sagt sie.

Ihre Bitte an Kunden, die Pakete über die Packstationen erhalten, lautet: „Die Pakete bitte schnellstmöglich abholen, damit die Fächer wieder zur Verfügung stehen.“