Hamburg. Alte Holstenstraße zwischen der Kirche und dem City-Kreisel soll sein ungeliebtes Kopfsteinpflaster verlieren. Was ist geplant?

Die Tage des Kopfsteinpflasters der Alten Holstenstraße sind gezählt. Auf den 200 Metern zwischen Kirche St. Petri und Pauli und Kreisel soll der rutschig-unebene Straßenbelag ausgetauscht werden . Die Bergedorf-Koalition aus SPD, Grünen und FDP fordert in einem Antrag für den Hauptausschuss der Bezirksversammlung den Umbau dieser Fußgängerzone zu einer Fahrradstraße „mit einem für Fußgänger und Radfahrer geeigneten Belag“.

Aus Sicht der Antragssteller um den Grünen-Verkehrsexperten Norbert Fleige ist der Zeitpunkt jetzt perfekt, weil die großflächige Sperrung der Alten Holstenstraße vor dem City-Kreisel für die Handwerker des Woolworth-Neubaus gerade aufgehoben wurde. „Wird die Baustellenzufahrt demnächst zurückgebaut, bietet sich die Chance, die unkomfortable und konfliktträchtige Alte Holstenstraße so umzugestalten, dass für Fußgänger und Radfahrer Verbesserungen erreicht werden“, schreibt Fleige im Antrag.

Bergedorf-Koalition fordert den Umbau der Fußgängerzone

„In einer Fußgängerzone gibt es grundsätzlich keine Radwege“, sagt Norbert Fleige, Grünen-Verkehrsexperte
„In einer Fußgängerzone gibt es grundsätzlich keine Radwege“, sagt Norbert Fleige, Grünen-Verkehrsexperte © Ulf-Peter Busse | Parteien

Tatsächlich ist der ganze Straßenzug in den 90er-Jahren im Zuge seiner Verkehrsberuhigung als sogenannte Kommunaltrasse gestaltet worden. Sie ist im Gegensatz zu den Fußgängerzonen für Radfahrer freigegeben und trägt sogar Linienbusse. Ein Potenzial, das vor zehn Jahren während der Umbauphase von ZOB und Bergedorfer Bahnhof genutzt wurde. Die Haltestelle „Kupferhof“ hier avancierte damals zur beliebtesten in ganz Bergedorf.

Geblieben ist danach allerdings ein Mix aus diversen Straßen- und Fußweg-Belägen, das bis heute täglich für Irritationen sorgt. Vor allem suggeriert der sich mitten hindurch schlängelnde Asphaltstreifen, ein Radweg zu sein. „Das glauben viele unter den zahlreichen Radlern, die diese Straße täglich nutzen. Doch in einer Fußgängerzone gibt es grundsätzlich keine Radwege“, schreibt Fleige.

In diesem Teil der Alten Holstenstraße stehe der gesamte Straßenraum gleichberechtigt für alle zur Verfügung, „das Geschehen konzentriert sich aber auf dem schmalen, weil angenehmen Bitumenstreifen“. Im Antrag wird das Bezirksamt beauftragt, den Umbau zur Fahrradstraße zu planen.

Die Linken wollen den Antrag um zwei Punkte ergänzen

Die Linken wollen den Koalitionsvorstoß gern um zwei weitere Punkte ergänzt sehen. Mit eigenem Antrag fordern sie eine bessere Anbindung für Radfahrer an den City-Kreisel. Beim Umbau sollen sie dort eine direkte Auffahrt erhalten und gleichberechtigt zu den Autos in den Verkehr einfädeln können. Auch vor der Kirche soll die Alte Holstenstraße umgebaut werden. Hintergrund: Wer hier in die Vierlandenstraße radelt, wird heute auf die falsche Fahrbahnseite geführt.