Bergedorf. Projekt kostet rund 25 Millionen Euro. Gutachter lobt Erreichbarkeit: 90 Tiefgaragenplätze, bis 110 Fahrradbügel, Platz für Ü-Wagen.
Die Arbeiten am Neubau des Körber-Hauses laufen seit fünf Monaten auf Hochtouren. Mittlerweile sind schon Erdgeschoss und erstes Stockwerk des 25-Millionen-Euro-Projektes zu erkennen, dessen Fertigstellung für 2022 anvisiert wird. Dann soll im dreigeschossigen Komplex Bergedorfs Bücherhalle und die Volkshochschule unterkommen, aber auch der Awo-Seniorentreff sowie das Haus im Park der Körber-Stiftung – und nicht zuletzt das 460-Plätze-Theater mit hochmoderner Bühne öffnen.
Aber wie gelangen die Besucher in das neue Körber-Haus in Bergedorf? Detaillierte Antworten darauf gab es Mittwoch im Stadtentwicklungsausschuss von Verkehrsplaner Steffen Herzog, der das Mobilitätsgutachten des Büro Argus vorstellte: „Das Körber-Haus ist zu Fuß und mit dem Fahrrad barrierefrei aus allen Himmelsrichtungen gut erreichbar. Autofahrern stehen 90 der 130 Stellplätze in der Tiefgarage des H4-Hotels zu Verfügung. Sie können von der Vierlandenstraße aus über die Holzhude angefahren werden.“
Zudem werde bereits mit dem Einkaufszentrum CCB gesprochen, damit dessen Parkhäuser für Theaterbesucher abends länger als bisher und auch an Sonn- und Feiertagen öffnen, ergänzte Bergedorfs Baudezernent Uwe Czaplenski.
Das neue Körber-Haus in Bergedorf soll 2022 fertig werden
Zwei Besonderheiten der Verkehrserschließung wurden im Ausschuss intensiver diskutiert. Einerseits soll es eine neue Fußgängerampel über die B 5 geben, die den Nebenausgang des CCB und die hier liegende Bushaltestelle „Am Bergedorfer Hafen“ direkt mit dem Haupteingang Nord des Körber-Hauses verbindet. Kommt es dazu, wäre es für die Autofahrer die neunte Ampel auf den 800 Metern der B 5 zwischen Mohnhof und der Kreuzung Sander Damm.
Zweites Projekt wird voraussichtlich die Umwidmung von Teilen der Grünfläche der Seniorenwohnanlage St. Johannis zu Parkplätzen. Dort sollen Kleinbusse parken, die behinderte Besucher zum Theater oder zu anderen Angeboten des Körber-Hauses bringen. Busse passen nicht durch die 1,90 Meter hohe Zufahrt der Hotel-Tiefgarage.
Zusätzliche Fußgänger-Ampel soll Besucher über B 5 führen
Grundsätzlich sieht Verkehrsplaner Steffen Herzog das Areal gut vorbereitet für den Ansturm der Besucher. So sei sowohl der Haupteingang Nord gegenüber vom CCB als auch sein südliches Gegenstück vis-à-vis vom H4-Hotel barrierefrei zu erreichen. Und auf dem Gelände des Körber-Hauses gebe es ausreichend Platz für die bisher vorgesehenen 36 Fahrradbügel. Sehr wahrscheinlich sogar für die vom Stadtentwicklungsausschuss am Mittwoch geforderten 55, an denen dann 110 Fahrräder angeschlossen werden können– 25 Prozent der Besucherkapazität des Theaters.
Um die Zahl der Anfahrten mit dem Auto zu reduzieren, empfahl Steffen Herzog den Verkauf der Theaterkarten wie in Hamburg üblich als Kombitickets. Dann ist die Anreise mit Bus und Bahn gleich inklusive. „Und die ÖPNV-Anbindung des Körber-Hauses ist wirklich perfekt“, verwies der Verkehrsplaner auf die hohe Linienbus-Frequenz und den nur 400 Meter entfernten Bahnhof Bergedorf.
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Mitgeplant wird sogar, dass das Körber-Haus ein Ort für fernsehtaugliche Großereignisse sein könnte: Gleich neben dem Eingang Süd gibt es eine Aufstellfläche für Übertragungswagen. Und wenn noch mehr Fernsehen anrollt, kann die Lkw-Anlieferung neben dem Eingang Süd mit genutzt werden.