Hamburg. Statt eines 20-geschossigen Wohnhauses wird nun viel niedriger und weniger dicht gebaut: Erfolg eines Bürgerbegehrens.

Der Streit um die Weiterentwicklung des Stuhlrohrquartiers scheint vorerst beigelegt: In einer gemeinsamen, öffentlichen Jurysitzung haben sich Bezirkspolitik, Verwaltung, Investor und Bürgerinitiative auf einen Siegerentwurf geeinigt. Dieser stellt besonders für letztere einen Sieg dar: Nachdem die Pläne der Buwog für ein 20-geschossiges Wohnhaus und mehrere zwölfstöckige "Punkthäuser" bekannt wurden, regte sich Widerstand. Anfang des Jahres gründete sich die Initiative "Bergedorf stellt alles in den Schatten – für ein lebenswertes Stuhlrohrquartier", die schon im Februar ein erfolgreiches Bürgerbegehren formulierte.

Nach monatelangen Verhandlungen sieht der nun verabschiedete Entwurf deutlich anders aus als ursprünglich geplant: Die mittlere Geschosszahl liegt bei vier bis sechs, mehr als acht Stockwerke sind nicht vorgesehen. Die denkmalgeschützten Stuhlrohrhallen auf dem Gelände werden erhalten. Erstellt wurde der einstimmig zum Sieger gekürte Entwurf vom Architekturbüro raumwerk mit den GHP Landschaftsarchitekten.

Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing spricht von einem "ersten wichtigen Schritt für ein gut funktionierendes Quartier", Alexander Happ, Geschäftsführer des Investors Buwog von einer architektonischen "Herausforderung". Morlen Gohl von der Bürgerinitiative zeigte sich naturgemäß besonders erfreut: "Wir haben genau das geschafft, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben für Bergedorf etwas Gutes verhandelt und gehen heute alle als Gewinner nach Hause."