Hamburg. Die Stadt Hamburg hat das Dima-Sportcenter in Lohbrügge gekauft. Bis zu 1000 Flüchtlinge sollen in dem Gebäude unterkommen.

Im Bergedorfer Stadtteil Lohbrügge entsteht eine neue Zentrale Erstaufnahme für Flüchtlinge. Die Stadt Hamburg hat am Freitag den Kaufvertrag für das Dima-Sportcenter am Havighorster Weg unterschrieben, wie die Finanzbehörde dem Abendblatt am Dienstag bestätigte. Die Kaufsumme wurde als vertraulich eingestuft. Die „Bergedorfer Zeitung“ (BZ) hatte in ihrer Dienstagausgabe über den Verkauf berichtet.

„Einen genauen Eröffnungstermin können wir noch nicht nennen“, sagte Kerstin Graupner, Sprecherin des Zentralen Koordinierungsstabs Flüchtlinge, dem Abendblatt. Die Sozialbehörde plane aber, das Gebäude ab Mai als Unterkunft zu nutzen. 700 bis 1000 Flüchtlinge sollen in Zukunft in dem ehemaligen Sportzentrum untergebracht werden.

Besitzer Waldemar Kluch saß zuvor in Haft

Bisheriger Eigentümer des Dima-Sportcenters war Waldemar Kluch, der ehemalige Geschäftsführer des seit Herbst 2012 insolventen Hamburger Profiboxstalls Universum. Kluch saß von Mai 2013 bis Februar 2015 wegen räuberischer Erpressung in Tateinheit mit versuchter und vollendeter Nötigung sowie versuchten Betrugs in Haft. Der frühere Box-Promoter bestreitet bis heute eine Beteiligung an den ihm zur Last gelegten Taten. Kluch soll mehrere SMS mit Morddrohungen an Geschäftspartner verschickt haben, darunter Universum-Gründer Klaus-Peter Kohl, der sein Unternehmen im Sommer 2011 für 1,5 Millionen Euro an Kluch veräußert hatte.

Kluch sagte der BZ, er suche nun einen neuen Standort für das Fitness-Center und die Kampfsport-Abteilung. Auch Heiko Schmitt, seit sieben Jahren Veranstalter von Roller-Skater-Partys im Sportzentrum, muss jetzt einen neuen Ort für seine Events finden.