Bergedorf. Die stählerne Fischtreppe am Serrahn seit dem Wochenende fertig - technisch. Denn was das Aussehen betrifft, muss das Bezirksamt nachbessern. Die Treppe entspricht nicht den Vorschriften des Denkmalschutzes.
Es habe ein „kleines Missverständnis“ gegeben, sagte Bezirksamtsleiter Arne Dornquast bei der Ewer-Taufe im Bergedorfer Hafen: „Bei der nun betriebsbereiten Fischtreppe müssen wir gestalterisch wohl noch Hand anlegen.“ Wie berichtet, verstößt die 95 Meter lange Stahlkonstruktion gegen den Denkmalschutz. Davon ist Denkmal-Sachverständiger Dr. Geerd Dahms überzeugt: „Die Bezirkspolitiker werden jetzt Akteneinsicht fordern, um die denkmalrechtliche Genehmigung zu überprüfen.“
Denkmalschutzamt möchte Umgestaltung der Fischtreppe
Die Frage ist, ob das Denkmalschutzamt ausreichend beteiligt war, „sonst hätte ein Baustopp erfolgen müssen oder ein Rückbau auf das genehmigte Maß“, sagt Dahms – und trifft auf einen wunden Punkt: Die Genehmigung sehe eine Rücksprache während der Bau-Ausführung vor, und „die ist nicht so erfolgt wie gewünscht“, muss Dornquast zugeben.
Zwar ist eine vollständige Prüfung noch nicht abgeschlossen, aber schon jetzt scheint eine erste Änderung klar: Das Denkmalschutzamt möchte, dass die Unterkonstruktion der Treppe, die derzeit auf Pfählen herausragt, nicht sichtbar ist. Dornquast: „Wir werden eventuell eine Stahlplatte anschweißen, die ins Wasser taucht. So entsteht der optische Eindruck, als stünde der ganze Stahlkasten auf Grund.“
30.000 Euro für die Gestaltung des Serrahns geplant
Unterdessen werden sich die Stadtplanungs-Politiker mit dem gesamten Bergedorfer Hafen befassen, steht in einer Mitteilung des Bezirksamtes. Es handele sich um „eine Besonderheit in der Altstadtlage von Bergedorf“. Doch CCB-Neubau samt Unterführung, der Bahnhofsvorplatz und nicht zuletzt die Fischtreppe bringen neue „Einflüsse auf die Atmosphäre in und am Wasser“, heißt es. Zwar wurde der alte Kran instand gesetzt, ein Café etabliert, ein Ponton genehmigt – „trotz allem ist das heutige Erscheinungsbild in weiten Teilen unattraktiv“. Und so wünscht sich die Verwaltung ein Gesamtkonzept: Sie möchte ein Planungsbüro mit der Entwicklung und Gestaltung des Serrahn betrauen, plant einen Auftrag von 30.000 Euro ein. Das Geld soll aus dem Fachamt für Stadt- und Landschaftsplanung fließen.
„Der Raum muss aufgewertet werden“, befindet auch Peter Gabriel (SPD). Der Vorsitzende des Stadtplanungs-Ausschusses will den Vorschlag auf der Sitzung im August besprechen: „Vielleicht könnte die Straße neu gepflastert werden. Und wir sollten mit Woolworth sprechen, ob sich die Rückseite des Kaufhauses verschönern lässt. Jedenfalls sehe ich da kaum mehr Laster, die die Laderampe anfahren.“