Bergedorf. Ein Großbrand hat in der Nacht zum Sonnabend das Vereinsheim und Teile des Schießstands der Bergedorfer Schützengesellschaft am Reinbeker Weg zerstört. Zehn Stunden lang kämpften Feuerwehrleute gegen Flammen und Glutnester an. Übrig blieb nur eine verkohlte Ruine.
"Es ist einfach nur schrecklich. Jetzt sind ideelle Werte für immer verloren. Etwa die Königsscheiben von mehr als 100 Jahren und viele andere Erinnerungen. Das Haus war für uns Schützen eine zweite Heimat", klagt Elke Viereckel, die seit 27 Jahren mit Langwaffen schießt. Geschockt sah sie am Vormittag, dass vom Heim nur Trümmer übrig sind.
Um 1.55 Uhr am Sonnabend hatte es Alarm gegeben. Als die Feuerwehr das Bergedorfer Gehölz hinter dem Luisen-Gymnasium erreichte, loderten die Flammen bereits meterhoch. Das Reetdach des 1937 errichteten Vereinsheims bot den Flammen reichlich Nahrung. Löschwasser mussten die Feuerwehrleute über lange Strecken aus mehreren Hydranten pumpen.
Neben dem Zug 26 der Bergedorfer Berufsfeuerwehr bekämpften auch die FF Bergedorf und Lohbrügge die Flammen mit Wasser und Löschschaum. Doch der Dachstuhl brannte lichterloh, ebenso das mit viel Holz ausgekleidete Erdgeschoss. Immer wieder explodierte während der Löscharbeiten in den Tresoren gelagerte Munition aufgrund der enormen Hitze. Zum Glück wurde niemand verletzt.
"Ein schlimmer Anblick", sagt Hans Windmüller. Die Polizei hatte den Vorsitzenden der Schützengesellschaft noch in der Nacht angerufen. Sofort machte er sich von Glinde aus auf den Weg ins Bergedorfer Gehölz. "Wir müssen jetzt zusehen, wie es weitergeht. Hoffentlich spielt die Behörde bei einem Wiederaufbau an dieser Stelle mit", sagt der Vorsitzende. Möglicherweise spreche der Naturschutz gegen einen Wiederaufbau: "Wir hatten ja Bestandsschutz, aber wie es mit einem Neuaufbau aussieht, weiß ich nicht." Vorerst dürfen die 180 Mitglieder bei befreundeten Vereinen trainieren.
Brandursache und Schadenshöhe sind noch unklar. Brandermittler des Landeskriminalamts suchen nun in der Ruine nach Hinweisen.