Durch Starkregen am Freitag stieg Wasser aus der Kanalisation auf. Anwohner beschwerten sich über Gestank, Tampons und Kondome.
Hamburg. Die Folgen des Starkregens am vergangenen Freitag waren noch am Mittwoch in der Brookwetterung zu sehen. Wie die Bergedorfer Zeitung berichtete, war die Kanalisation übergelaufen. Anwohner beschwerten sich über schlimmen Gestank. Auch Tampons, Kondome, Klopapier und vieles mehr schwammen an der Wasseroberfläche. Ein Reinigungsteam von "Hamburg Wasser" musste mit einem Schlammsauger anrücken, um die stinkende Verschmutzung zu beseitigen.
Durch die heftigen Regenfälle war das Kanalisationswasser in den Bach gestiegen, der in solchen Fällen als ein sogenannter "Mischwasserüberlauf" genutzt wird. "Diese kommen dann zum Einsatz, wenn es in kurzer Zeit sehr viel regnet", sagt Ole Braukmann, Sprecher von Hamburg Wasser. Eine solche Überschwemmung komme aber relativ selten vor. "Bei extremen Regenfällen ist das allerdings nicht zu vermeiden."
Das Versorgnungsunternehmen arbeitet derzeit allerdings daran, dass solche Überflutungen auch bei Starkregen seltener werden. Das Projekt "Sammler-Ost", meist salopp "Fäkalien-Autobahn" genannt, soll Abhilfe schaffen. "Ein sogenannter Sammler ist ein großes Siel zur Abwasserbeseitigung, das mit keinem Gewässer verbunden ist, sondern die Schmutzfracht auf direktem Wege zum Klärwerksverbund Köhlbrandhöft/Dradenau transportiert", so Braukmann. Das trage dazu bei, dass Mischwasserüberläufe weiter veringert werden können. "Bisher kamen Mischwasserüberläufe in der Brookwetterung etwa drei Mal im Jahr vor. Nach Abschluss der Arbeiten wird sich dies um etwa 90 Prozent reduzieren." Die Fertigstellung sei Ende 2013 geplant. (HA)