Eigentlich sollte “Sommerfilm“ nur ein Ferienprojekt sein. Doch mit “Freundesgleis“ ist ein Film entstanden, der jetzt sogar im Kino läuft.

Hamburg. Es sind Sommerferien. Auf dem alten Bergedorfer Bahnhofgelände trainiert eine Gruppe junger Teenager hart, um sich einen Traum zu erfüllen – einmal in einem professionellen Hip-Hop-Video mitzutanzen! Doch das Trainingsgelände der Jugendlichen soll plötzlich einem Kino-Neubau weichen. Gemeinsam versuchen die Freunde, den Bau zu verhindern und decken dabei ein Korruptionsverbrechen auf. Das Blatt beginnt sich zu wenden.

So beginnt die Geschichte des Jugendfilms „Freundesgleis“. Es ist das Werk zweier junger Bergedorfer Filmemacher. Gemeinsam mit einem 20-köpfigen Team haben sie es geschafft, aus einem Projekt für Schüler einen Kinofilm zu machen, der jetzt sogar im Abaton gezeigt wird.

Die Idee zu dem Projekt, das sich „Sommerfilm“ nennt, hatte die 26-jährige Elisabeth Schramm. Mit "Sommerfilm" wollte sie ein Filmprojekt für Jugendliche anbieten, die nicht in die Ferien fahren konnten. Schramm selbst ist die Drehbuchautorin des Films und hat die Regie übernommen. Dass der Film einmal ins Kino kommt, war zunächst gar nicht geplant. „Das Projekt war eigentlich wesentlich kleiner und überschaubarer angelegt, hat sich dann aber zu einer großen Sache entwickelt“, sagt Schramm. Ohne den unermüdlichen Einsatz aller Beteiligten und den gemeinsamen Wunsch, etwas Besonderes zu schaffen, wäre das nicht möglich gewesen.

Aus einer zunächst kleinen Gruppe sind schnell mehr als 60 Laienschauspieler und Statisten geworden, die im vergangenen Jahr sechs Wochen lang vor der Kamera standen. 30 Drehtage und rund 90 Stunden Filmmaterial hat das Team auf rund 65 Minuten zusammengekürzt. Das Besondere dabei: „Alle Mitwirkenden sind noch in der Ausbildung oder studieren. Aus Spaß am Filmen haben sie ehrenamtlich mitgearbeitet“, erklärt Tobias Adam, Drehbuchautor und Produktionsleiter des Films. „Uns standen lediglich rund 5.000 Euro Spendengelder zur Verfügung. Das ist sehr wenig, um einen richtigen Film zu produzieren“, fügt er hinzu. Licht-, Ton- und Kameratechnik wurden dem Team kostenlos zur Verfügung gestellt. „Wir haben sehr viel Glück gehabt“, so der 26-Jährige.

Ihr Stadtteil lag den Filmemachern bei den Dreharbeiten besonders am Herzen. „In Bergedorf gibt es viele auf den ersten Blick unscheinbar wirkende Ecken. Die kommen im Film ganz neu zur Geltung“, meint Elisabeth Schramm. „Der Schauplatz rückt das Leben der Jugendlichen in den Fokus und thematisiert die Suche nach Freundschaft und Gerechtigkeit.“

Kurz vor der Premiere zeigen sich die zwei Drehbuchautoren zufrieden: „Es ist ein schönes Gefühl, unseren Jungschauspielern nach viel harter Arbeit den Traum erfüllen zu können, sich auf der Kinoleinwand zu sehen“, so Elisabeth Schramm. In fünf Vorstellungen zeigt das Abaton-Kino den Film „Freundesgleis“. „Wir hätten nicht damit gerechnet, dass die Anfrage so groß sein würde“, meint Tobias Adam.

Bereits jetzt planen Schramm und Adam, bald wieder einen Film in ihrem Viertel zu drehen. Ihre eigene Produktionsfirma haben sie schon gegründet. „Die Idee für ein neues Drehbuch steht“, verrät Schramm, „auch in meinem nächsten Film wird es wieder um meine große Leidenschaft gehen, das Tanzen.“

Zur Premiere am 17. Juni im Abaton-Kino sind Darsteller und Macher des Films um 15:00, 17:00 und 19:00 Uhr zu Gast . Weitere Vorstellungen sind am Sonntag, 24. Juni, 15:00 Uhr und Sonntag, 01. Juli, 15:00 Uhr. Der Eintritt kostet 7,50 Euro, ermäßigt 6,50 Euro. Den Trailer gibt es schon jetzt zu sehen .