Ein 14-jähriges Mädchen ist bei einem Badeunfall in Bergedorf ums Leben gekommen. Keine Hinweise auf Verletzung oder Alkoholkonsum.

Hamburg. Sie war erst 14, als ihr Leben ein trauriges Ende fand: Ein Mädchen ist am Montagabend im Allermöher See in Hamburg Bergedorf ertrunken. Noch sind die Umstände des Unfalls unklar. Fest steht aber, dass es an dem beliebten Badegewässer inmitten eines Wohngebietes keine Aufsicht gab. Anders als viele Badestellen, die von der DLRG, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, überwacht werden. So sah niemand, wie die 14-Jährige und ihre ein Jahr ältere Freundin ins Wasser stiegen - und nicht mehr hinauskamen.

Das 14-jährige Mädchen soll Nichtschwimmerin gewesen sein. „Diese Information haben die Ermittler heute im Laufe des Tages erhalten“, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag.

Weitere Umstände des Unglücks blieben zunächst allerdings unklar. „Bislang gibt es weder Hinweise auf äußere Verletzungen oder Einwirkungen noch auf Alkoholkonsum“, berichtete die Polizei. „Die Ermittlungen dauerten an.“

Ein wachsamer Badegast bemerkte zunächst den Körper der 15-jährigen Freundin, der leblos im Wasser trieb. Geistesgegenwärtig zog der 42-Jährige das Mädchen ans Ufer. Seinen lebensrettenden Sofortmaßnahmen hat es die Jugendliche wohl zu verdanken, dass sie überlebte. Derzeit liegt sie im künstlichen Koma auf der Intensivstation des UKE, ihr Zustand ist nach wie vor kritisch. „Sie wird möglicherweise noch eine Woche im künstlichen Koma bleiben“, hieß es von der Polizei.

Für ihre Freundin kam hingegen jede Hilfe zu spät: Sie konnte von Tauchern der Feuerwehr in der Nacht zu Dienstag um kurz vor 24 Uhr in drei Metern Tiefe nur noch tot geborgen werden. Besitzerlose Kleidungsstücke und eine Tasche am Seeufer hatten die Polizei auf ihr Verschwinden aufmerksam gemacht.

Andreas Aholt, Sprecher des Bezirksamtes Bergedorf, zeigt sich erschüttert: "Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Angehörigen, auf die dies alles vollkommen unvorbereitet hereingebrochen ist. Wir hoffe sehr, dass das zweite Mädchen wieder gesund wird", sagt er. Gleichzeitig räumt er ein: "Der Allermöher See ist ein Naturgewässer ohne DLRG-Aufsicht. Dem DLRG fehlt es neben Spenden und finanziellen Mitteln leider an Freiwilligen, um mehr Naturgewässer bewachen zu können."

Dort, wo sie eingesetzt würden, leisteten die DLRG-Kräfte ganze Arbeit. "Aber dieser tragische Fall hat wieder einmal gezeigt, dass die Rettungskräfte mehr Unterstützung benötigen", sagt Aholt.

+++Schwimmer in der Lübecker Bucht vermisst+++

Die Polizei bittet Zeugen des Unglücks, sich unter der Rufnummer 4286-56789 zu melden. (HA/dapd/dpa)