Hamburg. Anwohner beobachten zunehmend Havarien auf dem Fluss. Was Wasserschutzpolizei und Wasserstraßenverwaltung dazu sagen.
Als Zufahrtsweg für die Seeschifffahrt verbindet die Elbe nicht nur die Nordsee und den Hamburger Hafen. Auch für die Binnenschifffahrt ist der Fluss von großer Bedeutung: Fast zehn Prozent des Hinterlandverkehrs werden mit Binnenschiffen auf der Elbe mit ihren angrenzenden Kanälen und schiffbaren Flüssen transportiert, stellt die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) fest.
In Höhe von Altengamme kommt es nun vermehrt dazu, dass sich Binnenschiffe festfahren, berichten Anwohner. Das sei bisher in dieser Häufigkeit nie so aufgetreten. Dass das an der Stelle an einer zunehmendem Verschlickung des Flusses liegen könnte, können die Experten allerdings nicht bestätigen: Die Hamburger Wasserschutzpolizei hat in den vergangenen Monaten zwei Fälle aufgenommen. Bei diesen kam es weder zu Personen- noch zu Sachschäden. Die Schiffe kamen mit der Flut wieder frei und konnten ihre Fahrt fortsetzen. Zur Ursache hat die Polizei ermittelt: In einem Fall lag eine navigatorische Fehleinschätzung vor. In dem anderen Fall geriet ein Binnenschiff infolge eines Maschinenausfalls aus der Fahrrinne.
Binnenschiffer müssen auch meteorologische Einflüsse beachten
Nach Erkenntnis der WSV liegt ein Festfahren in dem Bereich an Fahrfehlern und fehlerhaften Interpretationen der Pegelanzeigen durch die Schiffer. Zu berücksichtigen seien durch die Schifffahrtstreibenden nicht nur die regionalen Verhältnisse, sondern auch die meteorologischen Einflüsse in Verbindung mit der Nordsee (Ostwindwetterlagen) und die Abfluss-Situation aus dem Elbe-Einzugsgebiet, die sich auf die jeweils aktuelle Situation auswirken. Über die sogenannten „Festkommer“ werden innerhalb der WSV aber keine Statistiken geführt.
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Das Wasserstraßensystem der Elbe hat internationale Bedeutung: Es verbindet die Wirtschaftszentren Tschechiens, Sachsens, Sachsen-Anhalts, Niedersachsens, Brandenburgs und Berlins Richtung Norden zum Hamburger Hafen. Nach Westen ist es an das westdeutsche Binnenwasserstraßennetz angebunden.