Altengamme. Denkmalgeschützte Kate soll einige Meter versetzt wieder aufgebaut werden oder en bloc umziehen – was in Hamburg eine Premiere wäre.

Wie die alte, denkmalgeschützte Kate am Altengammer Hauptdeich 130 gerettet werden kann, ist weiterhin unklar, berichtet David Kappenberg, Sprecher der Umweltbehörde. Das Gebäude steht im Deichgrund und gefährdet die Deichsicherheit, wurde deshalb von der Stadt gekauft und muss weichen. Bergedorfs Politik will einen Abriss des denkmalgeschützten Gebäudes unbedingt vermeiden.

Die Kate soll ab- und etwa 25 bis 30 Meter vom heutigen Standort entfernt im Landesinneren wiederaufgebaut werden. Auch über ein Verschieben des Gebäudes wird nachgedacht. Ein Verschieben ist laut Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) grundsätzlich möglich. Dies hatte ein Gutachter festgestellt. Diese Methode könnte weniger Bauteilverluste bedeuten, da bei einem Abbau etwa Mörtel verloren gehe.

Das alte Haus muss wegen der Deichsicherheit weichen

Bei der Translozierung wird das Gebäude – in einem Stück (en bloc) oder in mehreren Teilen – auf Stahlschienen gesetzt und im Schneckentempo um wenige Meter verschoben. Eigentlich sollte bereits Mitte 2022 klar sein, wie mit dem Haus verfahren wird und 2023 die praktischen Arbeiten durchgeführt werden. Doch nun scheint sich das spektakuläre Vorhaben zu verzögern: „Der Antrag auf Abriss beziehungsweise Translozierung des Gebäudes wurde gestellt“, sagt Kappenberg und fügt hinzu: „Das weitere Vorgehen hängt nun davon ab, ob und wann der Antrag vom Bezirksamt beschieden wird.

Da der Rückbau des Gebäudes und die Herrichtung des Deiches nur in den sturmflutfreien Sommermonaten erfolgen kann, wird möglicherweise erst 2024 mit den Bauarbeiten begonnen werden können.“ Welches Verfahren zum Einsatz kommt, hänge davon ab, „ob und wann der Antrag vom Bezirksamt beschieden wird“, sagt der Sprecher der Umweltbehörde.

Die Kosten würden sich laut LSBG vermutlich im hohen sechsstelligen Bereich bewegen, seien schwer abzuschätzen. Eine Translozierung eines Gebäudes en bloc wäre in Hamburg eine Premiere.