Allermöhe. Niels Peter Posewang und Kay Hastedt führen jetzt die Wehr vom Allermöher Deich. Baurampe für neues Feuerwehrhaus ist fertig.

Die Freiwillige Feuerwehr Allermöhe-Billwerder hat ein neues Führungsduo. Die Kameraden der Einsatzabteilung wählten Niels Peter Posewang zum neuen Wehrführer. Sein Stellvertreter ist Kay Hastedt.

Thomas Rohde, der die im September 2016 aus der FF Allermöhe und FF Billwerder fusionierte Wehr in der vergangenen Amtsperiode geführt und sich zuvor etwa 20 Jahre lang als stellvertretender Wehrführer engagiert hatte, feierte kurz vor Weihnachten seinen 60. Geburtstag und hat damit die Altersgrenze eines Wehrführers erreicht. Er wechselt zurück in die aktive Einsatzabteilung.

Achtfacher Nachwuchs für die Einsatzabteilung

Der gehören derzeit 37 Kameraden an, darunter drei Frauen. Gemeinsam mit etwa 20 Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr und der Ehrenabteilung kommt die Wehr so auf knapp 100 Mitglieder. „Die Wehr steht auf gesunden Füßen. Nun wollen wir sie zukunftsorientiert weiterführen“, sagt Kay Hastedt.

Beim Wort Zukunft denkt Niels Peter Posewang, der in den vergangenen eineinhalb Jahren als Stellvertreter an der Seite von Thomas Rohde bereits Erfahrungen in der Wehrführung gesammelt hat, vor allem an die nächste Generation. „Wir haben guten Zuwachs“, freut sich Posewang. Fünf junge Kameraden wechseln jetzt aus der eigenen Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung und beginnen am 1. März ihre Grundausbildung. Drei weitere sollen noch in diesem Jahr folgen.

Stellenwert der Wehr ist auch durch das „Kuller“ gestiegen

„Dann haben wir mit der Zahl der aktiven Kameraden in der Einsatzabteilung auch die 40 geknackt“, sagt Posewang, der ­gemeinsam mit seinem Bruder ­Matthias am Allermöher Deich einen Gemüseanbaubetrieb bewirtschaftet. Wehrführer und Stellvertreter, beide Väter von jeweils zwei Kinder, sehen sich als „starkes Duo“: „Wir verstehen uns auch privat sehr gut und können uns hundertprozentig aufeinander verlassen“, sagt Kay Hastedt.

Auch wenn die Rolle in der Wehrführung für den 52-Jährigen noch völliges Neuland ist, weiß er, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen: Den Förderverein der Wehr, der 2009 auch das Kulturheim am Mittleren Landweg – genannt „Kuller“ – übernahm, hat Hastedt aufgebaut und die Entwicklung in den vergangenen Jahren als Vorsitzender vorangetrieben. Auch durch die zahlreichen Veranstaltungen im und am „Kuller“ wie Partys oder die traditionellen Laternenumzüge habe die Feuerwehr in Allermöhe und Billwerder einen großen Schritt nach vorne gemacht: „Unser Stellenwert ist höher als noch vor einigen Jahren“, ist Kay Hastedt, der als Selbstständiger im Handel tätig ist, überzeugt.

160 Stunden Weiterbildung an der Feuerwehrakademie

Diese positive Entwicklung möchte er nun als stellvertretender Wehrführer weiter mit vorantreiben, auch wenn er dafür noch mal kräftig die Schulbank drücken musste: Insgesamt 160 Stunden in vier Wochen verbrachte er in den vergangenen Monaten an der Feuerwehrakademie in Billbrook, um die Lehrgänge zum Gruppen- und Zugführer zu absolvieren. „Das hab ich erfolgreich geschafft“, sagt Kay Hastedt, der noch vor wenigen Jahren wohl nicht damit gerechnet hätte, irgendwann Teil der Wehrführung zu sein. Schließlich ist er in Sachen Feuerwehr eher ein „Spätzünder“. Erst mit 35 Jahren trat er 2004 in die Wehr ein.

Zwar hatte Kay Hastedt nach seinem Umzug von Bergedorf nach Allermöhe guten Kontakt zu vielen Kameraden, doch vom Eintritt konnten sie ihn erst überzeugen, als sie einen etwa gleichaltrigen Kandidaten gefunden hatten, der mit ihm die Grundausbildung absolvierte. „Wir waren natürlich mit Abstand die Ältesten“, erinnert sich Hastedt.

Neues Feuerwehrhaus soll im Februar 2022 fertig sein

17 Jahre später freut er sich, dass er gemeinsam mit Niels Peter Posewang einen großen und wichtigen Schritt der Wehr in die Zukunft begleiten kann: den Neubau des Feuerwehrhauses, das nun am Allermöher Deich entsteht. Die Baurampe ist fertig, als nächstes soll der Baugrund vorbereitet werden.

Der Neubau wird im Gegensatz zum jetzigen Haus von 1926 nicht nur den aktuellen Standards entsprechen, also Duschen und Umkleideräume für eine „Schwarz-Weiß-Trennung“ (Trennung von sauberer Kleidung und Einsatzkleidung) enthalten, sondern auch strategisch wesentlich günstiger liegen. „Bei 90 Prozent unserer Einsätze rücken wir in Richtung des neuen Standorts aus. Das schwere Einsatzfahrzeug den Allermöher Deich entlang durch die Kurven zu steuern ist nicht nur eine Herausforderung, sondern kostet auch Zeit“, sagt Niels Peter Posewang, dessen Wehr 365 Tage im Jahr einsatzbereit ist. Das neue Feuerwehrhaus soll im Februar 2022 fertig sein.