Themen: Unzumutbare Zustände in St. Georg +++ Umstrittener Neubau in Winterhude +++ Schleichweg durchs Wohngebiet
Es gibt Handlungsbedarf
12. Dezember: Eine Mutter über St. Georg: „Das ist hier die Bronx“
Hier sind Politik und Justiz gefragt, Gesetze auf den Weg zu bringen um solchen fürchterlichen Personen ihre Grenzen aufzuzeigen die sie überschreiten. Es kann doch nicht sein, dass Junkies und Personen öffentlich Sex haben, Drogen und Alkohol konsumieren, stehlen und obendrein Menschen angreifen und verprügeln, und das auch noch grundlos. Warum wird hier nichts unternommen, damit Polizei eingreifen kann, um die Menschen und Kinder, die dort wohnen, zu schützen? Junkies, denen verloren gegangen ist, was es heißt, sich seinen Mitmenschen gegenüber zu benehmen, gehören schlicht und einfach weggesperrt. Hamburg ist eine touristische Stadt, und das sollte auch so bleiben – denn Touristen und auch andere Hamburg-Besucher sollen gerne kommen und sich wohl- und sicher fühlen. Aber dazu gehört auch, dass diese Personen nach außerhalb verlagert werden. Das ist dann eben die Konsequenz, die Junkies usw. tragen müssen.
Heidi Quast
Zaun ist keine Lösung
Wir sind (leider) vor acht Jahren mit der Firma nach Hammerbrook gezogen, und es wird wirklich jedes Jahr schlimmer hier. Vom Drob-Inn bis zur Nordkanalstraße findet man benutzte Spritzen, benutzte Tampons, schmutzige Unterwäsche. Mein Auto wurde schon mehrfach aufgebrochen und Kleingeld gestohlen. Das Einzige, was die Polizei macht, ist Flyer verteilen, mit dem Hinweis, dass es in dem Bereich zu vermehrten Autoaufbrüchen kommt. Ich gebe der Mutter aus St. Georg so was von recht, wenn sie von Zombies spricht. Man wird auch offen auf der Straße angebettelt und wenn man nichts gibt (weil man sich ja auch nicht traut, die Geldbörse aus der Tasche zu holen), wird man böse beschimpft. Ich würde mir von der Politik wünschen, dass sie andere Hilfemaßnahmen trifft, als einen blickdichten Zaun um das Drop-Inn zu bauen.
Renate Hartmann
Eingeknickt
12. Dezember: Bezirk erlaubt umstrittenen Neubau
Schon wieder ignoriert ein Bezirksamt die berechtigten Einwände und Sorgen um einen Neubau auf einer unversiegelten Grünfläche. Die Bürgerinitiative Bramfeld 70 hat mithilfe von Anwälten fünf Jahre lang zu verhindern versucht, dass 150 Bäume gefällt und 7000 qm Grünfläche für 64 Neubauwohnungen versiegelt werden. Selbst Hamburg Wasser hatte Widerspruch gegen den Bau eingelegt mit dem Argument, dass es die Siele in der Bramfelder Chaussee bei Starkregen nicht schaffen werden. Es wurde trotzdem gebaut. Nach einem Baustillstand von vier Wochen ist das Bezirksamt jetzt offensichtlich „eingeknickt“, und unsere Keller werden bei Starkregen volllaufen. Die Anwälte einer renommierten Kanzlei haben uns ca. 40.000 Euro gekostet, und das Wahlversprechen von Rot-Grün „Bäume statt Beton“ war eine hohle Nuss. Vielleicht gibt es in Winterhude eine andere Lobby als in Bramfeld. Ich wünsche den Anwohner*innen dort viel Glück.
Anna Gwildis
Wo bleibt die Haltung?
12. Dezember: Scholz-Intimus wird SPD-Spitzenkandidat
Mit Befremden habe ich zur Kenntnis genommen, dass die SPD jetzt auf ihrer Landesvertretendenversammlung beschlossen hat, Frau Aydan Özoguz trotz ihres antisemitischen Postings auf dem 2. Hamburger Listenplatz für die Wahl zum nächsten Bundestag aufzustellen. Vorangegangen war ihre erneute Nominierung als Direktkandidatin der SPD für den Wahlkreis Wandsbek. Die Entschuldigung von Frau Özoguz kann ich nicht ernst nehmen: Einer so erfahrenen Berufspolitikerin und hohen Amtsträgerin – Bundestagsvizepräsidentin – passiert doch so ein Posting nicht einfach, quasi aus Versehen? Frau Özuguz hat das Amt einer Bundestagsvizepräsidentin beschädigt und zudem ihrer Partei Schaden zugefügt, die sich zu diesem Thema in unserer Stadt gerade kürzlich eindeutig öffentlich positioniert hat: Unser rot-grüner Hamburger Senat möchte Antisemitismus entschieden bekämpfen, siehe Leitartikel des Abendblatts vom 14.11.24. In der Umsetzung sind unsere „Volksvertreter“ auf allen Ebenen in der 1. Reihe gefordert. Bei dieser Personalentscheidung zugunsten von Frau Özuguz vermisse ich die dazugehörende Haltung bei den zuständigen Gremien der SPD auf Kreisverbands- und Landesebene.
Christina Janz
Lösungsvorschlag
11. Dezember: Kreisel-Ärger: Anwohner fürchten „Schleichweg“ durch Wohngebiet
Toll, dass Sie sich dieses seit Jahren schwelenden Themas annehmen. Erlauben Sie mir aber hierzu eine Richtigstellung: Ich benutze die Veloroute 6 als Radfahrer von Volksdorf Richtung Innenstadt häufig. Nach meiner Beobachtung gebe ich der Anwohnerintiative recht: Leider hat der „Schleichweg“-Verkehr über Meiendorfer Mühlenweg / Andreasweg deutlich zugenommen. Und der Autoverkehr über die Saselheider Straße, die das Wohngebiet mit einer der Ampeln verbindet, leider ebenfalls deutlich. Grund: Die für die Veloroute eingerichtete Doppelampel im Beim Farenland wird gerne vom Autoverkehr genutzt, um schneller zur Saseler Straße und nach Berne (Berner Brücke, Berner Heerweg) zu gelangen – auf Kosten der Anwohner und mit erhöhtem Risiko für den Radverkehr durch stärkeren Autoverkehr auf der Veloroute. Das ist auch der Grund für Rückstaus auf „Beim Farenland“. Abhilfe würde hier schaffen: das Wohngebiet für den Durchgangsverkehr sperren – und das umso mehr, wenn der Kreisverkehr eingerichtet wird.
Wolfgang Thoss
Politisch unklug
10. Dezember: „Autobahn durch Lurup“: Neue Pläne sorgen für Ärger
Endlich soll also der Radweg an der Luruper Hauptstraße, der seit Jahrzehnten nicht instand gehalten wurde und deshalb in einem desolaten Zustand ist, instand gesetzt werden. Warum hat die Verkehrsbehörde für die Planung keine fachliche Beratung eingeholt oder vielleicht einfach einmal die Radfahrer befragt? Warum sollen nun Fahrradfahrer auf einem auf der Straße aufgemalten Radweg fahren? Das Einzige, was wirklich dringend an dem Radweg an der Luruper Hauptstraße zu tun ist, ist eine ebene Asphaltfläche auf dem vorhandenen Radweg aufzubringen. Die gegebene Situation ist ansonsten geradezu optimal: Der vorhandene Radweg befindet sich nicht auf der Straße, ist baulich von der Straße getrennt, ist nur für eine Richtung freigegeben, und der danebenliegende Fußweg ist relativ breit. Auf diesem Radweg können sich auch auf dem Rad nicht so sicher fühlende Radfahrer (z. B. Kinder, Senioren, Unerfahrene) gut aufgehoben fühlen, wenn er denn mit einer ebenen Asphaltdecke versehen wäre. Auf einem auf der Straße aufgemalten Radweg werden sie dies nicht. Diese eigentlich optimale Situation will die Verkehrsbehörde abschaffen. Die Folge wird sein, dass dort das Radfahren noch unattraktiver wird. Die derzeitige Verkehrsplanung, bei der Radwege wegfallen und Radfahrer auf die Straße gedrängt werden, lässt einen nur verzweifeln. So wird es mit der Verkehrswende nichts. Politisch unklüger kann wohl nicht gehandelt werden.
Frank Heuser
Andere gehen leer aus
9. Dezember: Elbtower – reif fürs Museum
Den Zuschlag für den Elbturm sollte der Bieter erhalten, dem es gelingt, die Geschossflächen privatwirtschaftlich zu vermarkten. Der Versuch, den „Kurzen Olaf“ mit einem Naturkundemuseum zu stützen, wäre mit den hohen wiederkehrenden Mietzahlungen noch nicht bezahlt. Die Neueinrichtung eines Museums mit zeitgemäßen Erlebnis- und Interaktionselementen kostet ca. 4000 Euro pro Quadratmeter, bei einer Fläche von 45.000 Quadratmetern also 180 Millionen nur für die Einrichtung in einem Mietobjekt. Vielleicht müssen auch noch Exponate zugekauft werden, ganz sicher aber muss ein großer Stab Mitarbeitender eingestellt werden – für die Mumiensammlungsverwaltung. Derweil harren funktionierende und beliebte Einrichtungen, die uns und unseren Kindern und Enkeln die lebendige Natur nahebringen, wie das Elbe-Tideauenzentrum und das Schulbiologiezentrum einer besseren Förderung. Der Botanische Garten in Klein Flottbek, der über eine bedeutende Lebendsammlung seltener Pflanzen verfügt, bekommt zwar endlich ein Gewächshaus am Standort, um diese auch präsentieren zu können, aber keine Mittel für die Inneneinrichtung oder das nötige Personal für die Pflege der Ausstellung. Es ist zu wünschen, dass die Hamburger Bürgerschaft die Evolution nicht ins Museum bringt, sondern selber erlebt – dahingehend, Zukunftsinvestitionen ökonomisch und ökologisch in Zukunft vorausschauender zu überdenkt und bestehende beliebte Einrichtungen besser zu pflegen und zu entwickeln.
Henning Harder
Unzuverlässig
11. Dezember: Hamburgs S-Bahnen so pünktlich wie noch nie
In dem Artikel beschreiben Sie, wie sich die Pünktlichkeit verbessert hat seit den Änderungen vor einem Jahr. Und gefühlt kann ich diese positiven Aspekte auch bestätigen. Nun wohne ich jedoch nicht im Süden, sondern ganz auf der anderen Seite unweit des Bahnhofes Poppenbüttel. Wenn die S1 zuverlässig fährt, ist das Angebot auch top. Aber genau hier ist der Haken: Der Zweig Ohlsdorf–Poppenbüttel wirkt auf mich sehr unzuverlässig. Es vergeht kaum noch ein Tag, an dem es nicht zu Problemen kommt. Seien es „schadhafte Züge“, „Personen im Gleisbett“, „Polizeieinsatz“ oder sonst was. Und immer wieder müssen wir in Ohlsdorf aussteigen und teilweise bis zu 20 Minuten warten, bis mal wieder ein Zug nach Poppenbüttel fährt. Stattdessen fahren mehrere Züge nacheinander als Vollzug zum Flughafen. Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass der Flughafen höher priorisiert wird, aber es ist teilweise ganz schön nervend, wenn man immer wieder, inzwischen fast täglich, hier vernachlässigt wird. Die Fragen, die ich mir immer stelle: Warum kämpft die U-Bahn nicht mit den gleichen Problemen? Warum gibt es bei der S-Bahn so viele schadhafte Züge? Wieso sind so oft betriebsfremde Personen in den Gleisen? Und warum bei der U-Bahn nur sehr selten?
Thorben Brennecke
Das darf nicht sein!
6. Dezember: Behörden gnadenlos: Blindes Rehkitz in den Tod getrieben
Der Bericht löst massives Unverständnis und Entrüstung aus. Ein unfallverletztes Tier wird vor dem sicheren Tod bewahrt, mit viel Engagement und Liebe gesundgepflegt und wie auf einem Gnadenhof in die Hofgemeinschaft integriert. Es lebt da mit seiner Blindheit in Anbetracht der Umstände gut, gefährdet keinen und kostet den Steuerzahler nichts. Aber das Kitz war zur falschen Zeit am falschen Ort. Nun ist ein Rehkitz aber definitionsgemäß ein wildes Tier und darf nach bestehenden Gesetzen nicht auf einem Bauernhof leben. Die „Entlassung“ in die Freiheit wurde so verfügt, wohlwissend, dass das Tier so keinerlei Überlebenschance hatte. Wo sind da Respekt vor der Kreatur, Empathie, gesunder Menschenverstand und auch Zivilcourage, etwas nicht zu tun, auch wenn es „nur“ um ein Tier handelt? Nicht nur dem empfindsamen Bürger ist nicht vermittelbar, dass nicht eine Ausnahmeregelung gefunden werden konnte. Der Satz: „Wildtiere sind Wildtiere und unterliegen einem besonderen Schutz.“ pervertiert die Situation und wirkt in diesem Fall wie blanker Hohn. Das Rehkitz hat von dieser Art Schutz sicherlich nicht profitiert.
Dr. Wolfgang Kohlsche
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