Themen: Naturkundemuseum im Elbtower? +++ Ukraine-Strategie +++ Pflegen und Wohnen
Ganz Ihrer Meinung
7. Dezember: Das Kaninchen vor der Schlange
Da kann ich Matthias Iken uneingeschränkt zustimmen. Wenn ich bedenke, mit welchem Aufwand und welcher Penetranz der NDR den restlichen 83 Mio. Einwohnern unseres Landes von dem Treiben der Borkumer Insulaner berichten musste, nimmt sich doch der russische Krieg in der Ukraine als harmloses Geplänkel aus. Gelten die Insulaner dem NDR als unmündige Bürger, die dringend belehrt werden müssen? Ich halte den Brauch zwar auch für überholt, aber bei derartigen Berichten denke ich immer an die oberste Lebensweisheit meines längst verstorbenen Vaters: Jede Sache ist so wichtig, wie sie gemacht wird. Von dieser Erkenntnis habe ich mich sowohl im Berufsleben als auch im Privatleben leiten lassen. Für die Gesundheit ist dies höchst förderlich.
Friedrich Dreyer
Mein Weihnachtswunsch
Degeneriertes Land. Viel „life“ weniger „work“ schlechte „balance“. Stattdessen „woke“ Pseudoaufregerthemen, die weder das Land noch die Weltgemeinschaft voranbringen, aber in den Medien gut ankommen. Das Ganze gekrönt von einem Noch-Bundeskanzler, der nun gemeinsam mit Trump die Ukraine befrieden will. Vordergründig ein löbliches Unterfangen, das wahlkampftaktisch brillant von den ungelösten Themen dieses Landes, wie beispielsweise dem nicht verabschiedeten Haushalt 2025, ablenkt. Was für ein Hohn. Was für ein Realitätsverlust. Mein Weihnachtswunsch: eine zukünftige Bundesregierung, die die komplexen Themen, für die es keine einfachen Lösungen gibt, wie manche Parteien suggerieren, anpackt. Vorwärtsgewandt, mit Mut zu Veränderung, Augenmaß und Beharrlichkeit. „Whatever it takes“. Basta!
Dr. Dirk Buddensiek
Wohl wahr
Es ist immer wieder ein Lichtblick, die Artikel von dem von mir sehr geschätzten Herrn Iken zu lesen. Er hat doch mal wieder recht! Pillepalle-Themen werden bei uns tagelang hin- und hergeschwafelt, und die wichtigen großen Themen, die uns belasten, bleiben auf der Strecke. Auch die Äußerungen über Außenministerin Baerbock sind äußerst treffend: Keine schrillen Schaufenster und leisere Töne wären bei ihr angebrachter. So verdirbt sie oft die diplomatischen Gedanken von unserem zu Unrecht zu oft gescholtenen Bundeskanzler. Möge er doch endlich mehr verstanden werden.
Brigitta Renner
Zu pauschal
Sorry, Herr Iken, aber Ihr Kommentar ist für mich in Teilen doch auch etwas über‘s Ziel geschossen und zu pauschal! Wollen Sie wirklich damit aussagen – wenn auch zwischen den Zeilen gelesen – mit russischem Gas würde es uns in Deutschland wirtschaftlich nun auch besser gehen!? Und ja, für mich ist die D-Day-Nummer der FDP kein so nebensächlicher blöder Aufreger! Politisch in Kultur ist das für mich ganz böses Kino ohne jeden Anstand und dabei eben auch demokratieverachtend! Aber ich wünsche der FDP dann doch noch ihren persönlichen „D-Day“: am Wahltag 23.02.25 halt. D = drei Prozent und dann tschüs!
Michael Schmidt
Das passt
9. Dezember: Evolutioneum könnte in den Elbtower ziehen
Ursprünglich sollte das Naturkundemuseum in der Nähe der HafenCity Universität (Baufeld 51) untergebracht werden, aber das Grundstück war wohl zu klein für die erheblichen Nebenflächen. Träger des Museums ist das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels, kurz LIB, eine Stiftung öffentlichen Rechts, die zu 50 % dem Bund, 37,5 % der Stadt Hamburg und 12,5 % dem Land NRW gehört. Bekanntlich braucht der Elbtower einen bonitätsstarken Ankermieter zur erfolgreichen Realisierung. Und so passt das Museum eigentlich gut in die unteren, tiefen Flächen des Elbtowers. Der zu erwartende Publikumsverkehr wird den Standort sicherlich attraktiver machen. Gleichwohl verwundert es, dass das Museum sein Interesse an dem Elbtower nicht früher öffentlich gemacht hat, damit auch andere Bieter den Mehrwert dieser Nutzung im Bieterverfahren hätten berücksichtigen können. Der Senat, der immer eine Beteiligung ausgeschlossen hat, wird diese und andere Fragen noch beantworten müssen, wenn die Becken Holding den Zuschlag erhält und das Museum tatsächlich in den Elbtower einzieht.
Sebastian H. Lohmer
Zeitaufwendig
7. Dezember: Immobilie geerbt? Was jetzt zu tun ist
Unsere Erlebnisse mit dem Erbe einer Eigentumswohnung in Quickborn stellten sich deutlich zeitaufwendiger dar, als in Ihrem Bericht geschildert. Selbst die von uns beauftragten Notare hatten so eine Verfahrensweise noch nicht erlebt. Es war den Behörden nicht möglich, ohne Sterbeurkunde zu bescheinigen, dass mögliche Erben im Alter von 120 Jahren keinen Erbanspruch mehr geltend machen würden. Wir haben gut ein Jahr mit allen möglichen Formalitäten zugebracht, u. a. mit Recherche im Staatsarchiv, um das Sterbedatum der o. g. Erben in Erfahrung zu bringen.
Jens Rezmer
„Jack in the Box“
7. Dezember: Scholz will mit Trump gemeinsame Ukraine-Strategie entwickeln
Drei Jahre suchte man vergeblich nach einem führungsstarken Kanzler, und auf einmal kommt Olaf Scholz wie „Jack in the Box“ aus der Versenkung und zeigt einen bisher nie gekannten Aktionismus. Leider ist diese Taktik sehr durchschaubar, denn im nächsten Jahr stehen Neuwahlen an, und die Umfragewerte der SPD und des Kanzlers sind schlecht. Da Olaf Scholz aber auch die neue Regierung als Kanzler anführen will, inszeniert er sich als Friedenskanzler, der gegen einen „Kriegstreiber“ Friedrich Merz antritt. Bewusst schürt er die vorhandenen Ängste in der Bevölkerung vor einer Eskalation des Ukraine-Krieges. Und das Hamburger Abendblatt unterstützt diese Strategie noch, indem sie seinen Ausführungen breiten Raum gewährt. Deutschland braucht in der größten Krise der Nachkriegszeit jedoch einen Kanzler, der nicht an partieller Amnesie leidet (Cum-Ex, Warburg Bank) und Führungsstärke nicht erst zeigt, wenn Wahlen anstehen.
Martin Wucherpfennig
Optimal fördern
6. Dezember: Kind zu schwach fürs Gymnasium? Mutter hat Angst vor Zwangswechsel
Wenn erfreut berichtet wird, dass im Schuljahr 2023/24 „nur“ 9,4 % der Kinder das Gymnasium verlassen mussten, so sind das immer noch 9,4 % zu viel! Jede Schule sollte verpflichtet sein, die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen optimal zu fördern, sodass sie den ihnen jeweils möglichen Abschluss erreichen können. So bliebe Kindern wie Valentin und seiner Familie viel unnötiges Leid erspart. Dies sollte auch für die Gymnasien gelten. Wenn an den Gymnasien entsprechende Förder- und Differenzierungsmaßnahmen (wie an den Stadtteilschulen) ergriffen werden, sollten ihnen selbstverständlich die gleichen personellen und finanziellen Ressourcen zustehen. Auch wenn vielfach vom „bewährten“ Zweisäulenmodell gesprochen wird, so verschweigt dies nur, dass das Gymnasium als eigene Schulform im positiven Sinne nichts leistet, was die Stadtteilschule nicht auch leistet; nur bietet diese Schulform noch weit mehr, sie steht allen Kindern und Jugendlichen offen, ohne nach der vierten Klasse auszusortieren. Außerdem findet bei dieser Schulform der größte Teil der Inklusion statt, während sich die Gymnasien bei diesem Thema weitgehend „vornehm“ zurückhalten. Das Einfachste und Beste wäre also die Stadtteilschule für alle. Dies hatten nicht nur die Grünen bis vor einigen Jahren noch gefordert, auch die SPD hatte sich einst für die eine Schule für alle starkgemacht.
Andreas Baumgarten,
GGG - Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule, Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens e. V.
Warum?
6. Dezember: Kauft die Stadt Pflegen & Wohnen zurück?
Nun will der Senat also auch noch Pflegen & Wohnen mit eher fadenscheinigen Begründungen zurückkaufen. Mir erschließt sich nicht, wie dadurch der eklatante Mangel an Pflegepersonal behoben werden soll? Schließlich hat primär dieser Mangel und nicht etwa die angebliche Profitgier des privaten Betreibers zu den Schließungen und Einschränkungen beim Service geführt. Der wäre aber nur zu beheben, wenn der Senat mal fachübergreifend tätig werden und z. B. die Hürden für Migranten beim Berufseinstieg beseitigen würde. Das ist aber natürlich viel anstrengender, als mal wieder alle Probleme mit Steuergeld zuzuschütten. Ziemlich sicher ist dagegen, dass in kürzester Zeit neue Posten und Pöstchen in der Verwaltung und bei Pflegen & Wohnen geschaffen und an verdiente Parteibuchinhaber vergeben werden. Ich empfehle einen Blick auf die ernüchternde und nur im Kopf des verantwortlichen Senators existierende „Erfolgsgeschichte“ des Energienetzerückkaufs. Da ist nichts für die Umwelt erreicht, kein Service besser, aber für die Bürger alles teurer geworden.
Volker Zimpel
So nicht!
6. Dezember: E-Scooter: Polizei geht gegen „Abstellrüpel“ vor
Ich verstehe nicht, warum man nicht die Anbieter in die Pflicht nimmt. Sie können jeweils den letzten Nutzer benennen, und dieser könnte mit einem angemessen hohen Verwarngeld belangt werden. Wenn dieses Vorgehen die Situation nicht verbessert, sollte dem Beispiel Paris gefolgt werden und die Nutzung verboten werden. Dass Steuergelder auf diese Weise verbraucht werden, finde ich nicht sachgerecht. Die Anbieter machen Gewinne, und die Bürger kommen für die Folgekosten auf. So nicht!
Ulf Fock
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