Themen: Brauchen Fahrradfahrer Rückspiegel? +++ Themen, die die Hamburger beschäftigen +++ Frauenanteil in der Kommunalpolitik erhöhen
Ans Tempo halten
5. November: CDU fordert Rückspiegelpflicht für Fahrräder
Ja natürlich ist das nur eine Maßnahme von vielen, die das Radfahren sicherer machen können. Als Führerschein-Besitzer lernt man so ziemlich als Erstes den Schulterblick und vor Fahrtantritt die Spiegel einzustellen, damit man den Verkehr hinter und neben sich im Blick hat. Leider ist dieses Wissen bei Radfahrern nicht sehr ausgeprägt. Zu der Forderung nach Tempo 30 fällt mir nur ein: Es wäre schön, wenn besonders E-Bike-Fahrer und -Fahrerinnen sich an das Tempo halten würden, wenn sie nicht auf der Straße, sondern auf dem Gehweg mit einem gemeinsamen Radweg fahren.
Thomas Schendel
Regeln werden missachtet
Ja, Rückspiegel tragen auf jeden Fall zur Sicherheit der Radfahrer bei, wie auch eine verbesserte Fuß-, Rad- und ÖPNV-Infrastruktur, flächendeckendes Tempo 30 wohl eher weniger. Eine überaus schwerwiegende Ursache wird jedoch weder von CDU noch BUND genannt: fehlende Erziehung im Sinne der StVO und die fehlende Bereitschaft, Regeln befolgen zu wollen (das gilt im Übrigen auch für viele motorisierte Verkehrsteilnehmer)! Viele Radfahrer nehmen für sich völlige Regelfreiheit in Anspruch – unabhängig vom Alter – und fahren nach Gutdünken mal rechts, mal links auf den Rad- oder auch Fußwegen, lenken an Einmündungen diagonal durch den Verkehr, zeigen keine Richtungsänderungen an und scheren sich nicht um Rechte anderer. Dazu kommt, dass Kinder von ihren (teils unwissenden) Eltern den Sattel nicht auf die richtige Höhe eingestellt, die Kette nicht geölt und das Licht nicht repariert bekommen. Mich wundert daher der hohe Anteil der selbst oder mitverschuldeten Unfälle von Radlern überhaupt nicht.
Manfred Christen
Oft rücksichtslos
Wie wäre es mit Kennzeichnungspflicht für Fahrradfahrer, damit sie sich nicht mehr anonym aus dem Staub machen können, wenn sie an Unfällen beteiligt sind oder sie verursachen? Da ich sowohl Auto als auch Fahrrad fahre, frage ich mich bei der rücksichtslosen Fahrweise einiger Radfahrer, ob sie glauben, ein zweites Leben im Rucksack zu haben. In dunkler Kleidung im Dunklen, am liebsten noch bei Regen, ohne vernünftige Reflektoren die Straße zu nutzen, ist für jeden Autofahrer ein Albtraum. Passiert aber oft genug.
Karen Weidmann-Henkel
Kontraproduktiv
5. November: HVV-Tickets deutlich teurer – da werden Falsche zur Kasse gebeten
Alle Jahre wieder sehen wir uns einer bisweilen kräftigen Erhöhung der Fahrkartenpreise beim HVV ausgesetzt. Dabei verfolgt der Senat der Stadt Hamburg ja eigentlich das Ziel, möglichst viele Bürger auf öffentliche Verkehrsmittel umzulenken, um so den Autoverkehr zu begrenzen. Eine ständige Anhebung der Preise ist dabei jedoch ein unbrauchbares Mittel und ausgesprochen kontraproduktiv. Den ÖPNV als Wirtschaftsbetrieb zu sehen, ist der falsche Ansatz, denn es handelt sich dabei um ein Unternehmen der Daseinsfürsorge, welches mit öffentlichen Mitteln finanziert werden muss. Insofern sollte auch die Preisgestaltung danach ausgerichtet sein. Für kurze Aufenthalte ist es mittlerweile günstiger, mit dem Pkw in die Stadt zu fahren und die Parkgebühren dabei in Kauf zu nehmen. Der Senat wäre besser beraten, darüber nachzudenken, ob es nicht vielleicht günstigere Optionen für den weiteren Ausbau des ÖPNV gibt, anstatt vollkommen überteuerte U-Bahn Projekte zu verfolgen. Aber hier geht es offenbar ums Prinzip und darum, auf jeden Fall an einmal getroffenen Entscheidungen festzuhalten, anstatt etwas neu zu bewerten. So wie es jetzt läuft wird man hingegen nur wenige Autofahrer dazu bringen, künftig den ÖPNV zu nutzen.
Peter Westendorf
Weckruf nötig
4. November: Verkehr, Wohnen, Sicherheit – die größten Sorgen der Hamburger
Wirklich nicht zu fassen: Laut der Umfrage vom Abendblatt sind für die Hamburger mit 80 Prozent die Verkehrsprobleme der Stadt das mit Abstand das wichtigste Problem. Weit abgeschlagen mit 11 Prozent landet der Klimawandel. Wann wachen die Hamburger auf, wenn es in Hamburg solche Katastrophen wie Starkregen im Ahrtal oder zuletzt in Spanien mit Hunderten Toten gibt? Wie heißt es doch in einem sehr bekannten Lied: „wann wird man je verstehen, wann wird man je verstehen“.
Michael Jabs
Falsche Verkehrspolitik
Dass das Chaos auf den Straßen Hauptthema bleibt, war klar. Die Baustellen – teilweise parallel geplant, damit der Verkehr auch nachhaltig behindert wird – bestehen teilweise monatelang, manchmal auch über ein Jahr. Dass es auch anders geht, zeigen ja unsere Nachbarländer (u. na. Dänemark). Leider ist die Verkehrspolitik des Senats ideologisch – Hauptsache, den Autoverkehr unattraktiv machen. Dass dadurch auch Busse im Stau stehen oder der Verkehr durch Wohngebiete geht und durch Staus CO2- und Feinstaubbelastung steigen, wird offenbar in Kauf genommen. Die Wohnungssituation bleibt angespannt: Reiche (weil gut betucht) und Transferleistungsempfänger (da der Staat direkt an den Vermieter zahlt) haben noch gute Aussichten auf eine Wohnung, der Steuerzahler eher nicht. Beim Thema Flüchtlinge und Sicherheit könnte der Senat auch über den Bund aktiv werden – könnte, wie gesagt.
Peter Frei
Begrüßenswert
4. November: Kampagne für mehr Frauen in der Kommunalpolitik
In einer Demokratie, zu Deutsch „Volksherrschaft“, soll die gesamte mündige Bevölkerung an der Gestaltung der Politik aktiv teilnehmen. Dieses Engagement jedes Einzelnen ist allerdings mit Arbeit und Zeitaufwand verbunden und erfolgt in der Regel im Rahmen einer Parteimitgliedschaft. In Deutschland sind ca. 1,2 Millionen Menschen parteipolitisch organisiert; etwa 70 Prozent davon sind Männer, 30 Prozent sind Frauen. Dieses entspricht dem Frauenanteil in den niedersächsischen Kommunalparlamenten. Ein unbekannter Anteil der Frauen ist allerdings nur deshalb Parteimitglied geworden, weil ihr politikbeflissener Ehemann entsprechend engagiert ist. Das Interesse an politischer Arbeit ist also – gemessen hieran – bei Frauen nicht einmal halb so groß wie bei Männern. Es ist nur zu begrüßen, das Interesse an politischer Arbeit durch ein „Mentoring-Programm“ zu wecken, statt Parlamenten und Parteien Frauenquoten aufzuzwingen. PS: Auch Männer, die bisher Politik nur „konsumiert“ haben, sollten an solch einem Programm teilnehmen können.
Dr. Gerhard Diercks
Schlimme Folgen
4. November: Immer mehr Kinder leiden unter Handybuckel
Danke für diesen wichtigen Artikel! Betroffen sind natürlich auch Erwachsene. Langfristig droht auch ein Bandscheibenvorfall in der Wirbelsäule. Die übermäßige Nutzung von Handy und Laptop führt zudem zu einem dramatischen Verlust des Konzentrationsvermögens – die Lehrer können ein Lied davon singen. Weitere Folgen sind Kurzsichtigkeit, weniger soziale Interaktion auf dem Schulhof und der Verlust von Kreativität und Motorik. Zudem wird das Handy in der Schule oft ohne Bezug zum Unterricht genutzt – und z. T. auch für Mobbing. Schule und Politik können sich aber trotzdem leider nicht zu einer drastischen Begrenzung der Handynutzung durchringen, wie dies zuletzt in Italien erfolgt ist. Bedauerlich!
Christian Martens
Niemand braucht so viel Geld
30. Oktober: Gehaltssprung des UKE-Chefs überrascht
Um es gleich vorwegzunehmen: Nein, ich bin nicht neidisch auf die hohen Bezüge der Spitzenverdiener. Kein Mensch auf der Welt braucht so viel Geld. Man fragt sich, was in den Köpfen dieser doch so intelligenten Menschen vorgeht, wenn sie diese exorbitant hohen Bezüge aushandeln.
Herbert Mellin
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