Hamburg. Risiko, in Hamburg Diebstahlsopfer zu werden, ist um Vielfaches höher als in Schleswig-Holstein. Die „beliebtesten“ Modelle und Marken.
Während der Haupt-Corona-Jahre 2020 und 2021 ging die Zahl der Autodiebstähle in Hamburg merklich zurück. Doch die Corona-Erholung – sie ist komplett verpufft. Wie schon vor der Pandemie-Krise muss die Hansestadt auch danach als Hochburg des Autodiebstahls gelten. Und dieser Trend hat sich jetzt weiter verfestigt: Die Zahlen des Gesamtverbandes der deutschen Versicherer (GDV) lassen gar keinen anderen Schluss zu. Demnach sind 853 kaskoversicherte Fahrzeuge 2023 in Hamburg gestohlen worden, das bedeutet: Die Diebstahlquote – also die Häufigkeit, berechnet auf 10.000 Einwohner – liegt in der Hansestadt bei elf.
Zur Einordnung: In Berlin liegt die Häufigkeitszahl fast viermal so hoch, nämlich bei 42. Dass es auch anders geht, zeigt sich in Schleswig-Holstein: Hamburgs Nachbarland verzeichnet mit drei Diebstählen pro 10.000 Einwohnern deutlich weniger Taten. Im Bundesdurchschnitt liegt die Diebstahlrate von kaskoversicherten Pkw bei vier pro 10.000 Einwohnern.
Hamburg, Hochburg der Autodiebe: Teure Modelle am begehrtesten
Hinzu kommt, dass in Hamburg im Visier der Diebe hochpreisige Modelle stehen. Der pro Diebstahl angerichtete Schaden beträgt in der Hansestadt exakt 23.706 Euro – das ist der zweithöchste Wert in ganz Deutschland. Allerdings ist die Dichte an Luxus-Fahrzeugen in Hamburg auch vergleichsweise hoch: Nur in Bayern sind nach einer Auswertung der Fachfirma Schartec mit Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes noch mehr Luxus-Pkw unterwegs als in Hamburg.
In Hessen, wo vor zwei Jahren 8,42 hochpreisige Autos auf 1000 Einwohner kamen, entstand nach Angaben des GDV mit durchschnittlich 24.400 Euro pro Diebstahl der höchste Schaden in Deutschland. Zuletzt sorgte eine Bande in Hamburg und im Umland für Schlagzeilen, die sich auf den Diebstahl von Porsche-Fahrzeugen spezialisiert hat.
Wirtschaftlicher Schaden allein in Hamburg in den vergangenen fünf Jahren bei 94,3 Millionen Euro
Immerhin gab es 2023 im Vergleich zum Jahr davor 3, 1 Prozent weniger von den Versicherern registrierte Autodiebstähle in Hamburg. 2022 waren es, wie GDV-Sprecherin Kathrin Jarosch auf Abendblatt-Anfrage mitteilte, 880 gestohlene kaskoversicherte Pkw. Im Jahr davor waren es nur 712, 2020 waren es 769 und 2019 wiederum deutlich mehr, nämlich 872.
Der wirtschaftliche Schaden beläuft sich damit allein in den vergangenen fünf Jahren und nur in Hamburg auf mehr als 94,3 Millionen Euro. 2023 wurden in Deutschland insgesamt 14.585 kaskoversicherte Pkw gestohlen, dadurch entstand ein wirtschaftlicher Schaden von 310 Millionen Euro, so der GDV.
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Bundesweit werden – in absoluten Zahlen – Autos der folgenden fünf Marken am häufigsten geklaut:
- Volkswagen
- Toyota
- Audi
- Mercedes-Benz
- BMW
Was die bei Dieben beliebtesten Modelle angeht, belegen Autos von Toyota die ersten drei Plätze. Auf den Landcruiser der vierten Generation kommen 160 Diebstähle pro 10.000 Einwohner, auf den Lexus NX (1. Generation) 157 Diebstähle und auf den Lexus UX (1. Generation) 136 Diebstähle. Porsche liegt als erstes deutsches Automodell auf Platz 16 der Langfinger-Liste.
Eine Auswertung, welche Modelle und Marken in Hamburg bevorzugt gestohlen werden, hat der GDV nicht erstellt.