Hamburg. 614.000 Menschen feierten begeistert in der Fanzone auf dem Heiligengeistfeld. Doch einmal gab es einen Shitstorm. Der Grund.
Ein letztes Mal in diesem Sommer haben am Sonntagabend Zigausende Fans großen, internationalen Fußball auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg gefeiert: Am Ende eines langen Fußballfestes kürte sich Spanien beim Finale gegen England in Berlin mit einem späten Tor zum Europameister. Das Finale der EM 2024 war auch der Höhe- und Schlusspunkt einer Reihe von Fußballpartys der Fanzone mit Public Viewing in Hamburg. Über vier Wochen hinweg feierten hier laut Veranstalter insgesamt 614.000 Menschen friedlich miteinander.
„Das Fest der Fanzone mit Public Viewing verlief während der vier Wochen vom 14. Juni bis 14. Juli ohne größere Zwischenfälle und in bester Stimmung“, resümiert Miriam Spengler, Sprecherin der Fanzone Hamburg. „Fans aus allen Euro-Nationen waren zu Gast und haben friedlich miteinander eine große Fußballparty gefeiert.“
EM 2024 in Hamburg: Die Fanzone auf dem Heiligengeistfeld in Zahlen
- 614.000 Menschen waren über vier Wochen auf der Fanzone mit Public Viewing zu Gast
- Fünf Kilometer Bauzäune wurden aufgestellt, sieben Kilometer Stromkabel, 700 Meter Glasfaser sowie 2,5 Kilometer Wasserschläuche verlegt und ein Kilometer Absperrgitter aufgestellt
- 10.000 Quadratmeter Brandingfläche
- 122.000 Biere wurden getrunken
- 32.000 Liter alkoholfreie Getränke gingen über die Tresen und 50.000 Bratwürste wurden verzehrt
- 200 Volunteers waren auf der Fanzone im Einsatz
- 420 nationale und internationale Medienvertreterinnen und -vertreter haben die Hamburger Fanzone besucht
- An den stark besuchten Tagen waren 57 Sanitäterinnen und Sanitäter und bis zu zehn Mitarbeitende im Awareness-Team auf der Fläche unterwegs.
- Besucherstärkster Tag auf der Fanzone war der 5. Juli mit 80.000 Menschen: Hier spielte Deutschland im Viertelfinale gegen Spanien, und Portugal traf im Volksparkstadion auf Frankreich.
EM 2024 in Hamburg: Friedliche Partys und ein Shitstorm – wegen Biermangels
Nicht immer waren die Fans begeistert. So gab es nach dem Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland (5:1) einen heftigen Shitstorm in den sozialen Netzwerken: Viele Fans sprachen von einer katastrophalen Organisation, viel zu langen Schlangen und damit verbundenem unangenehmen Gedränge – vor allem an den Bierständen. „Vier Bierstände mit gefühlt einem Zapfhahn und nur Barzahlung ist wirklich eine Zumutung für die vielen Besucher“, kritisierte ein Fan unter einem Foto auf dem offiziellen Instagramprofil des Fanfestes. Organisator Uwe Bergmann reagierte und ließ drei weitere Bierwagen aufstellen.
Das Hamburger Wetter spielte während der vier EM-Wochen nicht immer mit. Am Sonnabend, 15. Juni, konnten sich Fußballfans den Weg zum Heiligengeistfeld sparen. Wegen Sturmschäden blieb das Gelände geschlossen. Zuletzt mussten Fußballbegeisterte in Hamburg das Heiligengeistfeld räumen, als die Niederlande und England am vergangenen Mittwochabend (11. Juli) um den Einzug ins EM-Finale spielten. Der Grund: Ein schweres Gewitter zog über der Hansestadt auf.
EM in Hamburg: eine Million Fans an Bahnhöfen der Hansestadt
Nach dem letzten EM-Spiel in Hamburg am Freitag, 5. Juli, hatten bereits die Verkehrsunternehmen eine positive Bilanz gezogen. Insgesamt verzeichnete die Deutsche Bahn wegen der Euro 24 rund eine Million Besucher zusätzlich an den Bahnhöfen der Stadt. Die meisten Fans seien mit Zügen nach Hamburg und weiter mit der S-Bahn oder den U-Bahnen zum Public Viewing beziehungsweise mit der S-Bahn und Shuttle-Bussen zum Volksparkstadion gekommen.
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Die Takte von U- und S-Bahnen seien verdichtet worden, allein die S-Bahn habe 1260 Züge extra angeboten. Außerdem wurde das Service- und Sicherheitspersonal an den Haltestellen und auf den Bahnsteigen verstärkt. Das Mobilitätkonzept von Deutscher Bahn, HVV, Hochbahn und VHH sei aufgegangen, hieß es weiter.