Hamburg. „Brandgefährlich und fahrlässig“: Dennis Gladiator (CDU) greift wegen fehlender Zuständigkeiten SPD und Grüne an.
Der Fall des 14-Jährigen, der von den Behörden als hochgradig gefährlich eingestuft wird und nach Einschätzung von Experten dringend psychiatrischer Behandlung bedarf (Abendblatt berichtete), ruft nun auch die Politik auf den Plan.
So zeigt sich Dennis Gladiator, der innenpolitische Sprecher der CDU, erschrocken darüber, dass „ausgerechnet ein 14-Jähriger bei den Sicherheitsbehörden als die gefährlichste Person in der Stadt gilt. „Es scheint, als habe man hier eine tickende Zeitbombe, die immer gefährlicher wird“, so Gladiator. „Dass die Behörden ihre Energie darauf verwenden, die Zuständigkeiten von sich zu weisen, statt gemeinsam zu handeln, um weitere Opfer zu verhindern, ist brandgefährlich und mindestens fahrlässig.“
Gefährlichste Person Hamburgs: „Wer wegschaut, macht sich mitschuldig“
Der CDU-Politiker fordert im Gespräch mit dem Abendblatt eine „umfassende“ psychologische Betreuung und die Prüfung einer geschlossenen Unterbringung. „Alle, die hier wegschauen und nicht durchgreifen, machen sich sonst mitschuldig, wenn seine nächste Straftat passiert“, so Gladiator. An dem Fall zeige sich die Unfähigkeit des Senats, mit psychisch auffälligen Menschen, von denen eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht, angemessen umzugehen. „SPD und Grüne loben sich selbst gerne für ihre Konzepte, aber wenn das alles so toll funktionieren würde, wäre das Problem nicht so groß“, so die Einschätzung von Gladiator.
Vor Gericht war der 14-Jährige zunächst wegen des Vorwurfs des versuchten Tötungsdelikts an einem Gleichaltrigen freigesprochen worden, da der Hauptbelastungszeuge unglaubwürdig gewirkt habe. Bei der Tat ging es um eine Strangulation. Nach seiner Freilassung fiel der 14-Jährige mehrfach durch ein hochgradig unnormales Verhalten im Zusammenhang mit Kindern auf.