Hamburg. Die Suche nach der Hamburgerin und ihren Söhnen nahm ein glückliches Ende. Wie es für die Mutter nun weitergeht.
Die Frau, die ihre beiden Söhne aus dem Jugendschutzhaus in Heimfeld „entführt“ hatte, ist weiter auf freien Fuß. Aktuell wird geprüft, ob die 35-Jährige wegen „Entziehung Minderjähriger“ belangt werden kann. Die Polizei hatte die Hamburgerin am Sonnabendabend in Bottrop aufgespürt. Ihre beiden Kleinkinder wurden wohlbehalten in Obhut genommen.
Der Frau war nach einem den Behörden bekannt gewordenen Suizidversuch zunächst das Sorgerecht entzogen worden. Wegen der gleichen Tat könnte auch der leibliche Vater (24) der beiden Kinder belangt werden, der offensichtlich als Unterstützer dabei war, als die Frau am vergangenen Mittwoch mit den beiden Kindern aus der Einrichtung verschwand.
Mutter entführt Kinder: Polizei Hamburg ermittelt wegen Tötungsdelikts
Die Eltern und die beiden zwei und drei Jahre alte Jungen waren anschließend in Richtung Bottrop gefahren. Dort konnte die Polizei nach einem Zeugenhinweis eine Wohnung lokalisieren, in der die Frau mit den Kinder Unterschlupf gefunden hatte. Als die Beamten zur Wohnung kamen, waren zunächst weder Frau noch Kinder da. Sie wurden angetroffen, als sie am Sonnabend gegen 20 Uhr in die Wohnung zurückkehren wollten. Die beiden Jungen wurden der Frau weggenommen und Mitarbeitern des dortigen Jugendamtes übergeben.
Zusätzlich ermittelt die Polizei gegen die 35-Jährige wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes im Zusammenhang mit ihrem Suizidversuch, der sich um den 23. Februar in ihrer Wohnung in Altona-Altstadt ereignet haben soll. Die Frau soll dabei Gaskartuschen benutzt haben, weil die Wohnung keinen Gasanschluss hat.
Zu dem Zeitpunkt sollen auch ihre beiden Söhne in der Wohnung gewesen sein. Allerdings ist die Erkenntnislage von Polizei und Staatsanwaltschaft offenbar bislang so „dünn“, dass gegen die Frau kein Haftbefehl erwirkt wurde.
Eltern fuhren mit entführten Kindern offenbar per Pkw ins Ruhrgebiet
Nebulös sind weiter die Umstände der Flucht der beiden Eltern mit den Kindern aus der Kinderschutzeinrichtung am Eißendorfer Pferdeweg. Die Eltern sollen durch forsches Auftreten erreicht haben, dass sie mit den beiden Jungen das Gelände verlassen können. Offenbar ist es dabei aber nicht zu konkret Bedrohungen oder gar Gewalt gekommen. Bei der Polizei sind bislang keine entsprechende Anzeigen gestellt worden.
Nach der Flucht hatten Mitarbeiter der Einrichtung die Polizei alarmiert, die im großen Stil nach den Eltern und den Kindern fahndete. Weil zunächst nicht ausgeschlossen wurde, dass die Gesuchten in öffentlichen Verkehrsmitteln auf der Flucht sind, hatte die Polizei nahe S-Bahnhöfe überprüft und sogar einen Zug gestoppt. Mittlerweile geht man davon aus, dass die Eltern mit den Kindern in einem Auto ins Ruhrgebiet gefahren sind.
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Wie es für die Frau und ihre Kinder weitergeht, ist unklar. Die Mutter hatte bereits nach der Entziehung ihrer Kinder am 28. Februar eine Online-Petition gestartet, in der sie den Behörden vorwarf, ihnen keine Unterstützung zu geben. Außerdem ging die Frau offenbar davon aus, dass ihr endgültig das Sorgerecht für ihre beiden Söhne entzogen werden sollte.