Hamburg. Nadine Jung ist Gründerin des Messe-Konzepts „The Family Circle“ und expandiert nach Österreich. Wie die zweifache Mutter auf die Idee kam.
Während die einen bald in den nahenden sogenannten Hamburger Skiferien Parallelschwung und Schneepflug üben oder über die Piste wedeln, wird man im österreichischen Kleinarl die Hamburgerin Nadine Jung daran erkennen, dass sie mit ihrem Handy verwachsen zu sein scheint.
Und daran, dass die 45 Jahre alte Blankeneserin immer in Bewegung ist. Neben der Piste dann, aber völlig in ihrem Element des Organisierens, Koordinierens, Herrichtens.
Hamburger Konzept „The Family Circle“ expandiert
Jung richtet mit und für die Bergregion, die bei den Hamburgern sehr beliebt ist, am 9. März ein kostenfreies „Winter Wonderland“ aus. Was genau das ist? Ein winterlicher Ableger ihres Hamburger Konzepts von „The Family Circle“: Eine fein kuratierte Messe, mehr ein Salon und ein Event für Familien, mit Marktständen und Anbietern von Kindermode, Kinderzimmerausstattung, Familienprodukten, Spielzeug.
Dazu soll es einen „Outdoor Fun Park“ mit Kinder-Quads und Rodelbahn sowie „Kids Kreativ & DIY-Stationen“ geben, an denen man beispielsweise T-Shirts gestalten kann, dazu Bands und einen „lokalen Food-Market“. Beauftragt habe sie das Appartement-Hotel JoAnn, doch „das machen wir für alle Gäste der Region“, sagt Jung. Die zweifache Jungs-Mutter expandiert demzufolge ins Ausland. Als sogenannte „Mompreneur“, also als Unternehmerin aufgrund ihrer Mutterschaft, kennt sie sich mit Herausforderungen aus.
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Gegründet hat Jung ihre Firma 2018, kündigte dafür ihre Festanstellung in der PR für eine Luxusmarke. Doch Gedanken darüber gab es schon vorher, eigentlich ab dem Zeitpunkt vor zwölf Jahren, als ihr erster Sohn zur Welt kam: „Da gab es einfach noch nicht so viele schöne Produkte, also vor allem für Jungs nicht“, sagt Jung. „Ich habe wahnsinnig viel Online recherchiert und geguckt, aus dem Ausland bestellt – und das Feedback meiner Freunde war dann immer: ,Wo hast du das her?’“ Daraufhin reifte der Plan.
Hamburgerin verwandelte Edelfettwerk in Familientreff
„Irgendwann dachte ich, eigentlich muss es doch mal einen Ort geben, wo man alle diese wunderschönen Marken auf einer Plattform versammelt.“ Online unter www.thefamilycircle.de, vor allem jedoch im Realen gepaart mit einem Event-Konzept. „Da sollen sich Familien – nicht nur Eltern – inspiriert fühlen, ihren Tag verbringen. Ich wollte einen Ort schaffen, an dem man eine einfach tolle Zeit haben kann, das habe ich damit versucht zu entwickeln und zu etablieren.“
In Hamburg verwandelte Jung bereits das Edelfettwerk und die Kuppel mit kulissenartigen Ständen in sanften, pastelligen Farben, vielen kindlichen Mitmachmöglichkeiten wie Flaschengärten basteln, Blumenkränze binden, Upcycling von Klamotten oder einer Fahrt im nostalgischen Riesenrad – Festivalatmosphäre für Familien, die Wert auf besondere Ausstattung und Design legen und bereit sind, das auch zu bezahlen.
In diesem Jahr auch Veranstaltungen in Amsterdam, Köln und München
Jung habe selbst gespürt und erkannt, dass viele so fühlen: „Nur aufgrund dessen, dass man Mama geworden ist, hat man ja trotzdem seinen Anspruch an Design und Aussehen nicht verloren. Und man hat einfach auch in seinem Wohnzimmer gerne schöne Dinge“, sagt Jung. Man müsse eben nicht den Plastik-Spielbogen ertragen oder nur schreiende Farben bei Kleidung und Spielsachen. Es gebe alles auch etwas zurückhaltender, mehr Eltern-kompatibel. „Genau das herauszufiltern und zu präsentieren ist sozusagen dann unsere Aufgabe. Ich jage das ganze Jahr nach Trüffeln, den besonderen Brands, den kleinen feinen Marken.“ Auch Nachhaltigkeit, Zertifizierungen, Bio-Qualität spielen laut Jung eine immer wichtigere Rolle.
Zusammen mit dem Erlebnis als Familie, gemeinsame Zeit dort zu verbringen, wo Kinder unbedingt erwünscht sind, wo Eltern shoppen und stöbern können. Solche Räume schafft Jung, in diesem Jahr erstmals auch in Amsterdam, dann in Köln, in München und Hamburg.
Dass in Kleinarl die Kinder nach der Skischule bei ihrem „Winter Wonderland“ sicher auf ihre Kosten kommen werden, da ist sich Jung sicher: Ihre beiden Söhne haben alles schon getestet.