Hamburg. 200 Menschen gedachten an der Osakaallee der 34-Jährigen, die dort bei dem Unfall ums Leben kam, und sangen ein Lied von den Beatles.
Der Abbiegeunfall in der HafenCity, bei dem am Montag ein Lkw eine 34-jährige Radfahrerin tötete, hat in Hamburg für große Bestürzung gesorgt. Am Sonnabend, fünf Tage nach dem Unfall, organisierte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) am Nachmittag um 15 Uhr an der Überseeallee/Ecke Osakaallee eine Mahnwache für die junge Frau, die dort so plötzlich aus dem Leben gerissen wurde – und einen Sohn und Mann hinterlässt.
Lkw tötet Radfahrerin: Mahwache in der Hafen-City für junge Mutter
Rund 200 Menschen kamen am Sonnabend zu der Mahnwache, viele legten am Unfallort weitere Blumen neben das sogenannte "Ghost Bike" – dabei handelt es sich um ein altes, weiß gestrichenes Rad, mit dem verunglückter Radfahrer gedacht werden soll. Zudem wurden viele Kerzen entzündet und auf dem Bürgersteig gestellt. Besonders emotional wurde es, als die Menschen das Lied "Yesterday" von den Beatles sangen.
Einige Teilnehmer der Mahnwache legten sich zudem samt Fahrräder auf die Straße. Pastor Frank Engelbrecht von der Hauptkirche St. Katharinen hielt am Unfallort eine Ansprache. „Ihr Mann hat dem Sohn gesagt, sie ist bei den Sternen“, so der Pastor in seiner Trauerrede.
Lkw erfasst Radfahrerin in der HafenCity – auf dem Weg zur Kita
Wie die HafenCity Zeitung berichtete, soll die 34-Jährige am Montag auf dem Weg in die Kita am Grasbrookpark gewesen sein, wo sie offenbar ihren kleinen Sohn abholen wollte.
Doch am Überseeallee/Ecke Osakaallee war die Radfahrerin mit einem Lastwagen kollidiert. Die Verletzungen waren derart schwer, dass die Frau noch am Unfallort verstarb.
Radfahrerin getötet – Lkw hatte doch Abbiegeassistenten
Am Donnerstag wurde bekannt, dass der Lkw – anders als zunächst angenommen – über einen Abbiegeassistenten verfügte. Ungeklärt ist jedoch noch, ob der Abbiegeassistent nicht funktionierte oder der Lkw-Fahrer nicht entsprechend reagiert hatte.
Ersthelfer und Einsatzkräften hatten versucht, die 34-Jährige zu reanimieren. Aber der Notarzt konnte wenig später nur noch den Tod der Frau feststellen.
Es war bereits der zweite tödliche Radunfall in Hamburg in diesem Jahr. Auf der Meiendorfer Straße in Rahlstedt war wenige Tage zuvor ein 65 Jahre alter Radfahrer tot aufgefunden worden. Die Polizei vermutet in diesem Fall einen Unfall, möglicherweise einen Sturz ohne Beteiligung Dritter.
Inzwischen hat ein Freund und Kollege der verstorbenen Mutter eine Crowdfunding-Aktion eingerichtet. Das gesammelte Geld – bis Sonntag kamen bereits knapp 25.000 Euro zusammen – werde für die Ausbildung des dreijährigen Kindes gesammelt, schreibt er auf der Plattform gofundme.com.