Hamburg. Gerichtsmediziner untersuchen, wie die unbekannte Person starb. Polizeitaucher suchten am Dienstag nach weiteren Leichenteilen.
Nach dem aufsehenerregenden Fund von Leichenteilen in der Wilhelmsburger Dove-Elbe sind jetzt die Gerichtsmediziner am Zug. Sie sollen zunächst feststellen, ob es sich um Überreste eines Mannes oder einer Frau handelt, sowie Alter oder Größe bestimmen.
Ob auch ermittelt werden kann, wie die Person zu Tode kam, ist unklar. Die Leiche lag offenbar bereits längere Zeit in dem Gewässer und ist größtenteils skelettiert. Bislang wurden der Kopf, Rippen und Teile der Beine gefunden.
Leichenteile in der Dove-Elbe: Polizeitaucher setzen Suche fort
Am Dienstagvormittag setzten Polizeitaucher im Ernst-August-Kanal die Suche nach weiteren Leichenteilen fort. Es wurden weitere Beweismittel aus dem Wasser geborgen. Worum es sich konkret handelt, ist bisher noch nicht bekannt.
Bei der Mordkommission geht man davon aus, dass ein Tötungsdelikt vorliegt. Stärkstes Indiz: Die Leiche war beschwert und offenbar gezielt an der einsamen Stelle unterhalb der dort über das Gewässer führenden Eisenbahnbrücke versenkt worden. Außerdem gab es einen ersten Hinweis darauf, dass es sich um die Überreste einer Frau handeln könnte.
Leichenteile in der Dove-Elbe: Polizei Hamburg geht von Tötungsdelikt aus
Bei der Suche am Sonntag wurde auch ein Schuh sichergestellt, bei dem es sich um einen Damenschuh handeln dürfte. Unklar ist, ob die Leiche zerteilt worden war, bevor sie versenkt wurde. Bei der Obduktion soll jetzt geklärt werden, ob es Verletzungen an den Knochen gibt, die auf ein Zerstückeln oder einen gewaltsamen Tod belegen. Konkrete Hinweise darauf gab es zunächst nicht, hieß es aus der Polizei.
Bei der Polizei werden jetzt unter anderem Vermisstenfälle überprüft. Außerdem soll es im Bereich des Fundortes weitere Suchaktionen geben.
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Am Sonntagvormittag hatte ein Angler erste Leichenteile aus dem Wasser gezogen und sofort die Polizei alarmiert. Diese sperrte den Fundort ab. Taucher der Bereitschaftspolizei rückten an, die im Auftrag der Mordkommission weitere Leichenteile aus dem Wasser holten. Zusätzlich suchten Polizisten die Umgebung nach Spuren ab, auch die oberhalb des Fundortes verlaufende Eisenbahnbrücke.
Leichenteile in Hamburg: Dritter spektakulärer Fall in diesem Jahr
Der Fund ist bereits der dritte spektakulärere Fall der Mordkommission in diesem Jahr. Am Neujahrstag war an der Dehnheide in Barmbek ein Mann niedergestochen worden. Im Krankenhaus entdeckten Ärzte in seinem Körper drei Kugeln, die offenbar dort schon länger steckten. Der Mann, gegen den bereits ein Waffen- und Munitionsverbot bestand, hatte, als er verletzt aufgefunden wurde, eine Schreckschusswaffe im Hosenbund.
In Tonndorf wurde dann am 10. Januar ein 26-Jähriger verletzt, als Unbekannte mehrfach auf seinen Wagen feuerten. Der Mann überlebte trotz zehn Schussverletzungen. Sein Beifahrer (30), der durch einen Streifschuss verletzt wurde, hatte noch vor dem Eintreffen der Polizei versucht, zwei Schusswaffen vom Tatort wegschaffen zu lassen. Beide Männer waren wegen Drogen-Taten aktenkundig, der 26-Jährige auch wegen Gewaltdelikten.