Hamburg. Tod der Kiezlegende hat viele getroffen. Familie, Freunde und Fans nehmen emotional Abschied. Doch sein Ableben polarisiert.
- Die Hamburger Kiez-Größe Klaus Barkowksy ist tot
- Der berüchtigte Rotlicht-Akteur wurde 69 Jahre alt
- Im Internet nehmen Weggefährten Abschied von Barkowsky
- Doch der "schöne Klaus" galt auch als umstrittene Persönlichkeit
- Aaron Hilmer etwa rechtfertigt sich daher für seine Kondolenz
- Der Schauspieler verkörpert Barkowsky in der Amazon-Serie „Luden“
Mit Klaus Barkowsky ist am Dienstag einer der letzten Vertreter einer längst vergangenen Ära auf St. Pauli gestorben. Der „Schöne Klaus“, wie er auf dem Kiez genannt wurde, war jedoch eine umstrittene Persönlichkeit, hatte er sich schließlich in den 1970er-Jahren als Zuhälter und Teil der „Nutella-Bande“ einen Namen gemacht.
Kein Wunder also, dass auch im Netz die Reaktionen auf den Tod des 69 Jahre alt gewordenen „Schönen Klaus“ auseinandergehen. Zumal die Geschehnisse rund um die Machenschaften der „Nutella-Bande“ durch die im März auf Amazon Prime angelaufene Serie „Die Luden“ wieder im aktuellen Zeitgedächtnis sind.
Klaus Barkowsky: „Luden“-Darsteller mit bewegenden Abschiedsworten
So zeigt sich auf seiner Instagram-Seite der Schauspieler Aaron Hilmer bestürzt über den Tod des „Schönen Klaus“. Er wünscht vor allem der Familie viel Kraft.
Der 23-Jährige verkörpert in „Luden“ Klaus Barkowsky und hat sich daher intensiv mit dem ehemaligen Zuhälter und seiner Geschichte auseinandergesetzt. Ihm ist so vollkommen klar, dass der ehemalige Zuhälter und seine Geschichte polarisieren, weswegen Hilmer in seiner Instagram-Story noch einmal klarmacht: „Indem ich mein Beileid ausspreche, verherrliche ich nicht die Zuhälterei oder Entscheidungen, die Klaus Barkowsky in seinem Leben getroffen hat.“
Aaron Hilmer habe sich monatelang mit Barkowsky auseinandergesetzt, daher sei es dem Schauspieler wichtig gewesen, sich zum Ableben des „Schönen Klaus“ zu äußern.
Klaus Barkowsky: Familie richtet sich an Fans
Deutlich einseitiger sind da die Reaktionen auf der offiziellen Instagram-Seite von Barkowsky. Neben einer Bilderstrecke des Verstorbenen ist ein emotionaler Nachruf auf ihn zu lesen, in dem sich die Familie und Freunde des „Schönen Klaus“ von der Kiezlegende verabschieden.
„Es ist unfassbar schwer, gar unmöglich, diesen Schmerz des Verlustes zu beschreiben“, heißt es dort. „Aber er [Klaus Barkowsky] wird doch bei uns sein, in unseren Gedanken, in unserem Herzen, für immer und EWIG, wie seine ins Leben gerufene Künstlergruppe. Es ist nicht in Worte zu fassen, nur dass wir ihn furchtbar vermissen werden, als Freund, Weggefährte und Papa.“
Unter dem Beitrag zeigen sich auch zahlreiche Fans erschüttert über den plötzlichen Tod des „Schönen Klaus“. „Ich werde dich immer in meinem Herzen tragen!“, schreibt dort ein Fan. „Ruhe in Frieden, Klaus! Eine Legende, die für immer in unseren Erinnerungen und Geschichten weiterleben wird!“, meint ein weiterer Fan.
Der „Schöne Klaus“ war eine polarisierende Persönlichkeit
Auch der bekannte Youtuber Michael Schneider oder „Hollywood-Matze“ zeigt sich in den Kommentaren vom plötzlichen Tod Klaus Barkowskys getroffen: „Möge er in Frieden ruhen. Ich kannte ihn nur leider oberflächlich durch diverse nette schöne Gespräche, wenn wir uns sahen, haben wir viel gelacht.“
Unter dem Facebook-Beitrag des Abendblattes zum Tod des „Schönen Klaus“ sieht die Welt jedoch ganz anders aus. Hier sind zwar auch etliche Nutzer vor allem aufgrund der Umstände von Barkwoskys Tod erschüttert und trauern um das St.Pauli-Urgestein. „Nun kann er zur Ruhe kommen“, schreibt eine Leserin. Ein anderer wünscht ihm jetzt Ruhe und Frieden.
Andere Leser hingegen weisen auf die höchstkriminelle Vergangenheit des „Schönen Klaus“ hin. „Wieso netter Kerl? Er war ein Hochkrimineller“, sagt da ein Leser. „Der Typ war ein Krimineller, der viele Menschen ins Unglück gestürzt hat (weiter nichts). Nur um Profit zu machen, um sein Luxusleben auf Kosten anderer zu genießen!“, schreibt ein anderer.
Klaus Barkowsky: Elbschlosskeller nimmt Abschied
Das Instagram-Profil des Elbschlosskellers, die berühmt-berüchtigte Kneipe St. Pauli. gedenkt weitaus neutraler der verstorbenen Kiezlegende. Ein einfaches Foto mit Geburts- und Todesdaten Barkowskys genügen hier.
Dafür zeigt der Wirt des Elbschlosskellers, Kiezkultwirt Daniel Schmidt, gegenüber der „SHZ“ große Betroffenheit. „Er war einfach ein originaler Typ, der mit sich und allen anderen immer schonungslos ehrlich umgegangen ist, auch mit mir“, sagt Schmidt gegenüber der Zeitung. „Und natürlich tut mir als Vater sein Sohn richtig, richtig, richtig leid. Das ist schon sehr heftig.“
Eines von Barkowskys drei Kindern, der aus dem Fernsehen bekannte Tätowierer Marco Apfler, zeigt in den sozialen Medien seine Trauer eher durch Taten als durch viele Worte. Auf seiner Instagram-Seite hat der auch auf St. Pauli ein Studio betreibende Apfler ein Bild gepostet, in dem er mehreren Fotos seines verstorbenen Vaters mit einem Drink in der Hand zuprostet.