Hamburg. Sparen in der Krise: Auch ohne Geld mit schönen Freizeitvorhaben die Familienzeit genießen – wir haben elf Tipps für Sie.
Energiekrise und Inflation – viele Hamburgerinnen und Hamburger müssen in diesen Monaten ihr Geld gut zusammenhalten, und das betrifft besonders auch Familien. Sie wollen mit ihren Kinder etwas unternehmen, aber es darf nicht viel kosten. Wir haben eine Reihe von abwechslungsreichen Ausflügen und Freizeittipps zusammengestellt, die gar nichts kosten.
Museum der Natur – Zoologie
Nicht „umsonst und draußen“, aber kostenlos und drinnen – und damit der ultimative Tipp für Hamburger Schietwetter. Wer dem früheren NDR-Star, Walross „Antje“, tief in die Augen blicken möchte, oder mal einem ungefährlichen Braunbär und einem zahmen Tiger begegnen möchte, der ist in dieser liebevoll kuratierten Ausstellung bestens aufgehoben. Auf knapp 2000 Quadratmetern ist von Käfer bis Nashorn alles an Tierpräparaten versammelt.
Doch alle Bären, Tiger oder Krokodile können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es keine Dino-Skelette gibt. Aktuell nicht. Denn sobald das neue Naturkundemuseum „Evolutioneum“ in der HafenCity eröffnet werden kann (voraussichtlich Ende der 2020er-Jahre), wird auch Platz für die Knochen der Größten sein. Kleiner Tipp: Gerade wenn es draußen kalt ist, bieten die Sitzbänke im Eingangsbereich des Museums einen wohlig-warmen Aufenthalt, denn unter ihnen sind die Heizungen versteckt. Macht Kinder froh. Und Erwachsene ebenso.
Bundesstraße 52, 20146 Hamburg; Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr; www.hamburg.leibniz-lib.de
Das Coffee To Fly
Flugzeuge im Bauch. Und vor der Nase. Denn in dem kleinen Café mit der großen Außenterrasse (direkt an der Startbahn!) hat man den wohl besten Blick der Stadt auf die abhebenden Maschinen. Locker alle zehn Minuten startet ein Flieger in Richtung grenzenlose Freiheit über den Wolken. Wunderbar, um sich in den nächsten Urlaub zu träumen.
Holtkoppel 100, 22415 Hamburg; Montag bis Sonntag 9 bis 23 Uhr,www.coffee-to-fly.de
Elbphilharmonie Plaza
Warum nicht mal mit den Kindern in die Elbphilharmonie? Na ja, vielleicht nicht drei Stunden in den Großen Saal, aber auf die Plaza. Allein der Aufstieg über die „Tube“, mit mehr als 80 Metern Europas längste Rolltreppe, auf die kostenlose Aussichtsplattform ist faszinierend. Einmal (oder mehrmals, Kinder!) im Kreis laufen und aus 37 Metern den Hafen und die Heimatstadt überblicken.
Platz der Deutschen Einheit, 20457 Hamburg; Montag bis Sonntag 9 bis 24 Uhr.
Bücherhallen Hamburg
32 Bibliotheken in allen Stadtteilen, zwei Bücherbusse und die große Zentralbibliothek am Hühnerposten – was soll man sagen: Die Bücherhallen zeigen die Welt von ihren schönsten Seiten! Eine Mitgliedschaft (Kinder bis 8 Jahre zahlen 5 Euro im Jahr!) lohnt sich unbedingt. Weil man ausleihen kann, was Herz und Kopf begehren. Und wegen der unzähligen tollen Aktionen: vom Adventsrätsel bis zur deutsch-italienischen Märchenerzählung, vom weihnachtlichen Basteltreff bis zur interaktiven Drei-Fragezeichen-Lesung.
Der Bonscheladen
Mit Süßigkeiten überzeugt man jedes Kind. Und im Bonscheladen, einer kleinen und feinen Manufaktur in Ottensen, kann man sogar zuschauen, wie die bunten Kunstwerke von Hand gefertigt werden. Gemacht werden die Bonbons hier nämlich gleich hinter dem Tresen.
Wochentags um 16.15 Uhr und sonnabends um 14.30 Uhr ist Zugucken ausdrücklich erwünscht. Und vielleicht spendieren Mama und Papa oder Oma und Opa danach noch ein Tütchen ...
Friedensallee 12, 22765 Hamburg; Dienstag bis Freitag 11 bis 18.30 Uhr, sonnabends 11 bis 16 Uhr; www.bonscheladen.de
Niendorfer Gehege
Kein Geheimtipp, aber der weitläufige Waldspielplatz mit dem versteckten Kletterparcours ist immer einen Ausflug wert. Wir Erwachsene wissen: 20 Minuten im Wald wirken wie ein Kurzurlaub – sogar mit Kindern. Und nirgendwo ist die Motivation der Kleinen für einen großen Spaziergang höher als hier, wo man so schön einmal ums Wildgehege laufen kann. Und dann Versteckenspielen in den kleinen Häusern aus Ästen, die aussehen, als sei hier der „Grüffelo“ zu Hause ...
Niendorfer Gehege, 22453 Hamburg
Hof Eggers
Innerhalb des Stadtgebiets raus aufs Land? Das geht: Einfach mal auf den denkmalgeschützten, reetgedeckten Bio-Hof Eggers fahren. Das Bauernhofcafé ist ein Traum, und auch für die Kleinsten gibt es das ganze Jahr über immer wieder tolle Aktionen.
Kirchwerder Mühlendamm 5, 21037 Hamburg; www.hof-eggers.de
Winter-Minigolf HafenCity
Er gehört zu den jüngsten Weihnachtsmärkten der Stadt, ist jedoch mittlerweile nicht nur bei den Bewohnern des Stadtteils beliebt: der HafenCity Weihnachtsmarkt auf dem Überseeboulevard. Gerade Kinder stehen hier im Fokus, denn es lockt eine Attraktion: Die Winter-Minigolfbahn, die für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren kostenfrei ist. Quartiersmanagerin Claudia Weise sagte: „Nachhaltig zu agieren ist für uns selbstverständlich, deshalb verzichten wir in diesem Jahr auf unsere beliebte Eisbahn, da diese sehr energieaufwendig ist. Glücklicherweise sind wir auf die Idee gekommen, unseren Besuchern mit der Winterminigolfbahn dennoch eine weihnachtliche Attraktion bieten zu können.“
Bälle und Schläger bekommen alle bis zum Alter von 18 Jahren umsonst, ältere Gäste zahlen fünf Euro.
Gut Basthorst
Hier zahlen zwar Eltern sieben Euro Eintritt, alle Kinder kommen jedoch frei auf das riesige Gelände des Gut Basthorst, gelegen im Herzogtum Lauenburg etwa 35 Kilometer von Hamburg entfernt. Auf dem Weihnachtsmarkt, der an allen Adventswochenenden (www.gut-basthorst.de) stattfindet, kommen nicht nur die Großen mit Fliederbeerpunsch und geräuchertem Lachs-Wrap auf ihre Kosten. Kinder langweilen sich hier nicht, denn sie können zwischen Ponyreiten über das Gelände (kleine Tour 3 Euro, große Runde 5 Euro), professionell angeleitetem Bogenschießen (kostenlos, ab 12 Jahren), Kutschfahren im Planwagen (Kinder 2 Euro) und Karussell-Runden (2 Euro) auswählen.
Wer es eher kontemplativ mag, besucht die Märchenwerkstatt, wo die unterschiedlichsten steinernen Rohlinge wie Rentiere, Sterne oder Tannenbäume mit Acrylfarben und Anleitung zu farbenfrohen Weihnachtsgeschenken werden. Das Angebot ist kostenlos, und die Kunstwerke können sofort mitgenommen werden.
Hygge lernen
Bei Hygge – the farm in Nienstedten geht es neben der selbst gemachten Bolognese oder Salatsauce auch ums Pädagogische. Hier, auf der Gemüse- und Kräuterfarm, die auch ein Farmbistro und Hofladen beheimatet und zum Gastro-Konzept vom ausgezeichneten Unternehmer Nils Jacobsen gehört, werden in den Gewächshäusern Tausende von Pflanzen gezogen. Gehegt und gepflegt von einem Schwarm aus Gärtnerinnen und Gärtnern, die auch gern Wissen vermitteln.
Nach einem Anruf erklärt Waldpädagogin Sandra bei einem Gang durch die Gewächshäuser Wissenswertes für Kinder (und ihre Eltern). Schon gewusst, dass es über 10.000 Tomatensorten gibt, Gurken Rankpflanzen und Rosenkohl Knospen sind? Am Ende, so das Versprechen der Macher, weiß jedes Kind, dass Essen nicht im Supermarkt groß wird.
Hygge – the farm, Cordsstraße 5, Hamburg. Touren Fr/Sa nach telefonischer Absprache unter 040 82 24 49 22.
HafenCity Spielplatz
Der Spielplatz in der HafenCity bietet Abenteuer im Alltag: Hier werden Kinder zu kleinen Seeräubern. Es gibt eine Schatzinsel mit Kletterlandschaft und Netzen und Seilen zum Hangeln. Vom Piratenschiff „Wellenkrone“, das in der Mitte liegt, haben alle Seeräuber einen tollen Ausblick auf die Palmeninsel mit Aussichtsplattformen und Baumhäusern.
Dazu gibt es eine große Wippe, Trampolin, Weidenlabyrinth und Drehscheibe. Besonders beliebt: die Schaukel mit den überlangen Seilen am Ende der Spielfläche. Hier dominieren Holz und wenig Metall und Kunststoff. Ein bisschen Durchlüften tut auch bei Kälte gut.
Großer Grasbrook/Ecke Hübenerstraße