Harburg. Großeinsatz an der Schlachthofstraße in Hamburg-Harburg. Bewohner bedrohen Polizei und Wachleute. Das war der Auslöser.
Ein Streit an der Essensausgabe hat am Dienstag zu mehreren Polizeieinsätzen in der Flüchtlingsunterkunft an der Schlachthofstraße geführt. Am Ende musste die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort erscheinen, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Ausgangspunkt waren, so hieß es aus der Unterkunft, Drängeleien an der Essensausgabe am frühen Dienstagabend gewesen. Dabei geriet ein 22 Jahre alter Afghane in Streit mit Sicherheitsleuten, die er auch bedroht und beleidigt haben soll. Auch die 41 Jahre alte Mutter kam dazu und wollte eingreifen.
Frau erstattet Strafanzeige wegen Körperverletzung
Später rief die Frau die Polizei. Sie erstattete eine Strafanzeige wegen Körperverletzung, weil ihr der Arm wehtat. Sie soll, als ihr Sohn mit den Sicherheitsleuten aneinandergeraten war, aus einem Zimmer gezogen worden sein.
Stunden später rief die Frau erneut bei der Polizei an. Sie hatte nicht realisiert, dass bereits eine Anzeige aufgenommen worden war und wollte noch einmal Strafanzeige erstatten. Während die Beamten sich auf dem Unterkunftsgelände mit der Frau beschäftigten, kamen laut Polizei bis zu 150 Bewohner der Unterkunft dazu, die die Polizisten und auch Sicherheitsleute bedrohten.
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Die Einsatzzentrale schickte 14 Peterwagenbesatzungen, darunter auch Bundespolizisten, zur Schlachthofstraße. Auch Hundeführer wurden eingesetzt. Die Beamten brachten die Situation unter Kontrolle. Es kam zu keinen weiteren Auseinandersetzungen. Die 41-Jährige kam noch mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus. Offenbar hatte sie einen Kreislaufkollaps erlitten.
Familie wird in andere Flüchtlings-Unterkunft verlegt
Später wurde die Familie in eine andere Unterkunft verlegt, um weiteren Auseinandersetzungen vorzubeugen. Auch drei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes sollen leichte Verletzungen erlitten haben. Jetzt ist die Kriminalpolizei am Zug, die nach den gegenseitigen Beschuldigungen wegen Körperverletzungen und Beleidigungen ermittelt.
Es ist nicht der erste Einsatz in dieser Größenordnung in diesem Jahr in der Unterkunft. Bereits Anfang Januar waren etwa 40 Bewohner aufeinander losgegangen. Damals gab es sieben Verletzte. Auch in dem Fall hatte ein Großaufgebot der Polizei anrücken müssen, um die Lage unter Kontrolle zu bekommen.