Hamburg. Angebot für Kinder, die zu Hause nicht Deutsch sprechen: Aktuell gibt es 457 Kurse in zwölf Sprachen – Ukrainisch ist jetzt im Kommen.
Hamburg hat das Angebot an herkunftssprachlichem Unterricht weiter ausgebaut. Wie aus den Antworten des Senats auf eine schriftliche Kleine Anfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Kazim Abaci und Nils Hansen hervorgeht, gibt es aktuell für zwölf Herkunftssprachen insgesamt 457 Kurse an 125 Standorten. Darunter sind allein 62 Kurse an 35 Standorten in ukrainischer Sprache – dieses Angebot ist erst infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine und die dadurch verursachte Flucht vieler Menschen seit März 2022 aufgebaut worden.
Herkunftssprachlicher Unterricht richtet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler, bei denen Deutsch nicht die Hauptsprache in der Familie ist. Im Schuljahr 2020/2021 wurde nach Senatsangaben in 28,8 Prozent der Schülerfamilien zu Hause gar nicht oder selten Deutsch gesprochen, rund 40 Prozent der Kinder seien zwei- oder sogar dreisprachig aufgewachsen.
Schule Hamburg: Viele Schüler sprechen andere Sprachen
Unterricht in der Muttersprache gibt es in Hamburg in drei verschiedenen Formen: als freiwilligen zusätzlichen Unterricht, als zweite oder dritte Fremdsprache oder als bilinguales Unterrichtsangebot. Die größte Sprachgruppe nach dem Deutschen ist Türkisch – knapp 17.000 Schüler gehören ihr an. Es folgen das vor allem in Afghanistan gesprochene Farsi (9993 Schüler) sowie Arabisch (9328). Herkunftssprachlicher Unterricht auf Türkisch wird laut der Senatsantwort in 224 Lerngruppen angeboten, Farsi in 23 und Arabisch in 21.
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„Fast die Hälfte der Hamburger Schüler und Schülerinnen sprechen zu Hause neben Deutsch mindestens noch eine weitere Sprache. Deshalb ist es wichtig, dass Hamburg ein gutes und breites herkunftssprachliches Lernangebot an den Schulen anbietet“, sagte Kazim Abaci, integrationspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Den Ausbau begrüße er daher: „So sind seit 2019 insgesamt 79 weitere Kurse und 41 neue Standorte hinzugekommen. Das Angebot wächst also nicht nur nummerisch, sondern auch in der Breite.“
Schule Hamburg: Kurse sind "wichtige Bereicherung"
Der SPD-Schulexperte Nils Hansen sagte: „Herkunftssprachlicher Unterricht hilft dabei, Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede verschiedener Lebens- und Sichtweisen zu reflektieren, und ist damit eine wichtige Bereicherung an Hamburgs Schulen.“