Hamburg. Der 60-Jährige soll dem 12-Jährigen in Lohbrügge die Vorfahrt genommen haben. Nun wendet sich der Mann gegen einen Strafbefehl.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hilft Menschen in Not. Zum Beispiel bei Naturkatastrophen oder schlimmen Unfällen, bei denen das Kriseninterventionsteam zum Einsatz kommt. Doch in Hamburg-Lohbrügge war vor knapp zwei Jahren ein DRK-Fahrzeug selbst in einen Verkehrsunfall verwickelt. Der Fahrer soll einem zwölf Jahre alten Jungen, der mit seinem Fahrrad unterwegs war, die Vorfahrt genommen haben. Das Kind stürzte – auf die Mutter wartete der Fahrer des DRK-Wagens am Unfallort offenbar jedoch nicht.

Nun kommt der Fall am kommenden Mittwoch erneut vor Gericht. Der 60-Jährige wendet sich gegen einen Strafbefehl über eine Gesamtgeldstrafe von 120 Tagessätzen. Dem Mann werden fahrlässige Körperverletzung und unerlaubtes Entfernen vom Unfallort zur Last gelegt.

Prozess Hamburg: DRK-Fahrzeug stößt mit Kind auf Rad zusammen

Am 4. September 2020 soll er mittags mit dem DRK-Fahrzeug vom Ladenbeker Furtweg aus nach rechts in die Straße Moosberg abgebogen sein. Dabei soll er die Vorfahrt des zwölfjährigen Radfahrers missachtet haben, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Der Junge fuhr demnach auf dem rechten Radweg den Moosberg hinunter.

Das DRK-Fahrzeug soll das Fahrrad am Gepäckträger touchiert haben. Die Folge: Das Kind stürzte zu Boden und erlitt Prellungen sowie Hämatome. "Nach dem Zusammenstoß soll der Angeklagte ausgestiegen und mit der Mutter des Kindes telefoniert haben, hierbei aber weder seine Kontaktdaten hinterlassen noch Angaben zum Unfallhergang getätigt haben", sagte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering. Zudem habe er nicht gewartet, bis die Mutter am Unfallort eintraf, sondern seinen Weg einfach fortgesetzt.