Hamburg. Der bisherige Namensgeber des Sportparks war „ein Rädchen im nationalsozialistischen Getriebe“. Bürger können Vorschläge machen.

Die nach dem ehemaligen Schulleiter und Oberschulrat Wolfgang Meyer (1867–1957) benannte Sportanlage an der Hagenbeckstraße in Hamburg-Stellingen soll umbenannt werden. Und auch Eimsbütteler sollen bei der Namensfindung ein Wörtchen mitreden – dafür setzen sich Bezirkspolitiker ein.

Dass die Wolfgang-Meyer-Sportanlage einen neuen Namen bekommen soll, liegt an der Vergangenheit des bisherigen Namensgebers. Aufgrund von dessen Tätigkeit im Dritten Reich soll dieser Name künftig nicht weiter verwendet werden, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der SPD-Bezirksfraktion. Mit einem Antrag setze sich die Bezirkspolitik dafür ein, dass bei der Namensfindung die Öffentlichkeit beteiligt werde.

Neuer Name für Sportanlage im Bezirk Eimsbüttel gesucht

"Wir freuen uns, dass nach vielen Jahren der Vorarbeit auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene die Sportanlage an der Hagenbeckstraße aufwendig modernisiert wird", sagt Ralf Meiburg, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Eimsbüttel. "Dass der 'neue' Sportpark auch einen neuen Namen bekommen soll, halte ich für die richtige Entscheidung."

Er sei gespannt, welche Namensvorschläge es von den Eimsbüttelerinnen und Eimsbüttelern geben werde. "Aus Sicht der SPD-Fraktion spricht allerdings auch nichts dagegen, die Anlage 'Sportpark Eimsbüttel' zu nennen und so ihre Bedeutung für Eimsbüttel und seine Vereine zu unterstreichen", so Meiburg. Zudem liege der Stadtpark Eimsbüttel gleich nebenan.

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Sportanlage Hagenbeckstraße: Neubau eines Stadions geplant

Hintergrund der gepanten Umbenennung ist, dass die Vergangenheit des Namensgebers Wolfgang Meyer als Landesschulrat sowie als Gauführer der Deutschen Turnerschaft im NS-Staat seit einigen Jahren näher beleuchtet worden ist. Der Historiker Hans-Peter de Lorent bezeichnet Meyer als „ein Rädchen im nationalsozialistischen Getriebe“.

Auf der Sportanlage Hagenbeckstraße ist die Sanierung von drei Großspielfeldern und der Neubau eines Stadions geplant. Im Herbst/Winter soll mit der Sanierung beziehungsweise dem Bau begonnen werden. Fertiggestellt wird das Stadion voraussichtlich 2024. Kosten: acht Millionen Euro.